Iris Schilke

Durch die Geschichte wandern, dies beschreibt Iris Schilke wohl am treffendsten. Die gebürtige Potsdamerin zog es schon als Kind hinaus auf ausgedehnte Wanderrouten, auf denen sie ihrer Schwester selbst ausgedachte Geschichten erzählte. Nach ihrem Umzug nach Dresden kam die Begeisterung für die Vergangenheit hinzu. Und so stellen diese drei Leidenschaften das Leitmotiv für Schilkes Leben dar: ihr Literaturstudium, die vielen veröffentlichten Historienromane und Hörspiele, die Arbeit als Stadtführerin und Bloggerin. Aber vor allem ihre große Bedeutung für die Erforschung und Vermittlung der Dresdner Frauengeschichte, die nach ihrer Mitbegründung des FrauenStadtArchiv Dresden, ihrer Arbeit am FrauenWiki und dem Frauenkalender kann nicht hoch genug geschätzt werden.

 

  • 1968 Umzug der Familie nach Dresden
  • 1972 Abitur an der EOS Pestalozzi Dresden
  • 1976 Abschluss der Hochschule für Verkehrswesen als Diplom-Ingenieur-Ökonomin
  • 1982 Abschluss des Literaturinstituts Leipzig
  • 1983 Geburt des Sohnes
  • Ab 1984 Arbeit als freie Autorin von Romanen und Kinderhörspielen
  • 1995 Mitgründerin des Vereins zur Erforschung der Dresdner Frauengeschichte und FrauenStadtArchiv (FSA) Dresden
  • 1997–2001 Projektleiterin im (FSA)
  • 2002–2008 Arbeit als Stadtführerin und Mitarbeit bei verschiedenen Wiki
  • 2008 Gründung von „Kaitzbach Webdesign“

Lotte Hahm

Die gebürtige Dresdnerin Charlotte Hedwig Hahm zog Anfang der 1920er-Jahre nach Berlin, wo sie 1926 mit dem Damenklub Violetta den damals größten Club für lesbische Frauen* gründete. Der Zweck des Damenklubs ging über Vergnügen hinaus und bildete eine Basis für Vernetzung und Aktivismus von Lesben. Hier entstand der Korrespondenz-Zirkel, der Kontakte zwischen Gleichgesinnten vermittelte.

Unterstützung erhielt Hahm von ihrer Partnerin, der Gastronomin Käthe Fleischmann, mit der sie 1931 weitere Clubs gründete. Fleischmann geriet als Jüdin bereits 1932 ins Visier der Nazis. Im Jahr 1933 wurden lesbische Clubs offiziell geschlossen und Treffen fanden im Geheimen statt. Hahm eröffnet außerdem auf Hiddensee eine Pension, vermutlich für Lesben, und betätigte sich erfolglos als Textilhändlerin.

  • um 1920 Einrichtung einer Versandbuchhandlung
  • 1926 Gründung des Damenklub Violetta in Berlin
  • 1928 Leiterin der Damengruppe des Bund für Menschenrechte
  • 1929 Gründung des Korrespondenz-Zirkel
  • 1931/32 Eröffnung der Monokel-Diele und der Manuela-Bar
  • ab 1933 offizielle Schließungen der Clubs durch die Nazis, Betrieb unter Decknamen (Sportclub Sonne)
  • 1935 Denunziation, Verbot der heimlichen Treffen
  • um 1935 Eröffnung einer Pension auf Hiddensee
  • um 1937 Verurteilung zu Geld- und Gefängnisstrafe, weil sie einen Fahrer nicht bezahlen konnte
  • 1942 kurzzeitige Rückkehr nach Dresden
  • nach 1945 Leitung eines Lesbenclubs
  • 1958 Versuch der Neugründung des Bundes für Menschenrechte
  • 2023 Einweihung einer Gedenkstehle in Berlin am ehem. Damenklub Violetta

Frida Schanz

Frida Schanz war Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin. Die Tochter des Dichterpaares Julius und Pauline Schanz legte ihre Staatsprüfung in Dresden ab und wurde dann Lehrerin in Böhmen. Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig.

Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig. 1885 heiratete sie in Leipzig den Schriftsteller Ludwig Soyaux (1846–1905), der auch Redakteur der Zeitschrift Daheim war. In dieser Funktion verhalf sie manchen jungen Frauen zu ersten Veröffentlichungen, was seinerzeit noch unüblich war.

Ab 1891 lebte sie in Berlin. 1905 verstarb ihr Ehemann. Sie gab von 1895-1904 den Almanach „Junge Mädchen“ und bis 1905 das Jahrbuch „Kinderlust“ heraus. Sie arbeitete in der Redaktion der Zeitschrift „Daheim“ und war Lektorin bei „Velhagen und Klasings Monatsheften“.

Frieda Schanz gehörte zu den beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen vor dem Ersten Weltkrieg.1

 

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