Elisabeth Andrae

Elisabeth Louise Andrae (* 3. August 1876 in Anger bei Leipzig – † 14. Dezember 1945 in Dresden) war Landschaftsmalerin.

Leben

Elisabeth Andrae war das zweite von fünf Kindern des Eisenbahn-Ingenieurs und Geheimen Oberbaurates Carl Hermann Andrae und Auguste Sidonie Andrae. 1899 wurde Elisabeth Andrae Schülerin des Landschaftsmalers Gustav Adolf Thamm (1859 – 1925), der seit 1895 an der Dresdner Kunstakademie lehrte. Im Jahr 1905 wechselte sie zu Hans Richard von Volkmann (1860 – 1927) nach Karlsruhe.

Bereits seit 1904 beteiligte sie sich an den Großen Kunstausstellungen in Dresden und Berlin. Sie stellte unter anderem die Gemälde „Sonnenflecken“ und „Englische Kirche in Dresden“ aus.

Das Atelier hatte Elisabeth Andrae von 1910 bis zur Zerstörung 1945 in Dresden in der Ostbahnstraße 2 (Nähe Hauptbahnhof). Die Wohnsitze waren anfangs bei ihren Eltern in der Südvorstadt und in Klotzsche und später in der Fürstenstraße 15 sowie in der Ermelstraße 21.

Ihre Wirkungskreise waren jedoch nicht nur Dresden und Berlin sondern auch die Ostseeküste. Seit 1900 weilte sie öfters in Ahrenshoop/Althagen auf dem Darß und stellte zur Eröffnung des „Kunstkaten“ 1909 gemeinsam mit Else Müller-Kaempff, Anna Gerresheim und weiteren Künstlern ihr Gemälde „Der schlafende Garten“ aus.

Seit 1909 besuchte Elisabeth Andrae in den Sommermonaten auch die Insel Hiddensee. Sie wurde Mitglied des „Hiddensoer Künstlerinnenbundes“ und stellte in der „Blauen Scheune“ gemeinsam mit Künstlerinnen wie Elisabeth Büchsel, Käthe Löwenthal, Julie Wolfthorn u.a. ihre Werke aus.

Besonders in den zwanziger Jahren beteiligte sich Elisabeth Andrae sehr aktiv am Kunstleben in Dresden. So wurde sie für die Kunstausstellungen 1921 bis 1923 als eine der wenigen Künstlerinnen in den Ausschuss für die Aufnahme der Kunstwerke berufen. Außerdem war sie Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft. In dieser Zeit entstanden viele Bilder von Dresden und dem Elbsandsteingebirge. Einige davon befinden sich im Besitz der Städtischen Galerie Dresden und in Privatsammlungen.

Die Malerin hatte in den dreißiger Jahren ihren Wohnsitz auch mehrfach in Berlin wo ihr Bruder Walter Andrae, Archäologe und Direktor des Pergamonmuseums, sie mit dem Malen von sieben Wandbildern zu seinen Ausgrabungen von Babylon, Assur und Uruk beauftragte. Zwei der Wandbilder sind noch erhalten und auf der Internetseite – siehe Weblink zu Elisabeth Andrae – dargestellt.

Viele Gemälde von Elisabeth Andrae befinden sich in Privatbesitz, in Galerien und Museen. So sind 23 Gemälde und 25 Zeichnungen im Museum Schloss Moyland (NRW) in der Sammlung von Hans van der Grinten zu finden. Das Stralsunder Museum hat 19 Zeichnungen im Bestand und auch das Heimatmuseum der Insel Hiddensee in Kloster besitzt 3 Zeichnungen.

Am 14. Dezember 1945 verstarb Elisabeth Andrae in ihrer Wohnung auf der Ermelstr. 21 in Dresden-Striesen.

 

Elisabeth Ahnert

Elisabeth Ahnert, geborene Röth, erfuhr eine frühe Förderung durch die in Chemnitz ansässige Künstlerin Martha Schrag. Sie absolvierte von 1908 bis 1912 ein Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden bei Max Frey, Margarete Junge und Carl Rade. (Frauen wurden erst seit dem Jahr 1907 zum Studium an der Kunstgewerbeschule zugelassen.)

In Dresden erlebte Ahnert das Aufbranden der Moderne und stand in Kontakt zu Künstlern wie Paula Lauenstein, Theodor Rosenhauer, Paul Wilhelm oder Karl Kröner. Sie heiratete 1912 den Kommilitonen Arthur Willibald Ahnert (1885–1927). Seit 1925 erhielt sie eine Förderung durch den Galeristen Heinrich Kühl in Dresden. Ahnert unternahm zwei Studienreisen nach Italien.

1945 zog sie aus dem zerstörten Dresden nach Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Sie pflegte ab 1946 eine enge Freundschaft mit Albert Wigand. Im Kunstbetrieb der DDR galt sie eher als „Kunst-Außenseitern“, war allerdings auf Ausstellungen bis zu ihrem Tod recht gut vertreten. Elisabeth Ahnert war Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Verband Bildender Künstler der DDR.

Die Malerin zeigte 1950 die Ausstellung „Triumph des Einfachen“. Sie lebte in Ehrenfriedersdorf und Dresden. Werke von ihr finden sich im im Stadtmuseum Chemnitz. 1996 gab es eine Ausstellung im Kabinett der Galerie Finckenstein Dresden: Applikationen, Collagen und Radierungen.1

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Elisa von der Recke

Elisa (Charlotte Elisabeth Constanze Freifrau) von der Recke war die Tochter des polnischen und sächsischen Kammerherrn Friedrich von Medem. Sie war eine deutschbaltische Dichterin, Schriftstellerin und Kirchenlieddichterin.

Nach dem frühen Tod der Mutter erhielt Elisa nur eine dürftige Ausbildung im Hause ihrer Großmutter. Diese verbot ihr das Lesen von Büchern. Nachdem ihr Vater 1767 erneut geheiratet hatte, lebte Elisa wieder in seinem Haus, wo sich ihre Stiefmutter Agnes Elisabeth von Brukken (1718–1784) bemühte, ihr eine gewisse Allgemeinbildung zu vermitteln.

1771 heiratete sie Magnus von der Recke, 1781 wurde die Ehe geschieden. Elisa übte eine diplomatische Tätigkeit für ihre Schwester, die Herzogin von Kurland, aus.

Im Jahr 1787 erschien von der Reckes Schrift Nachricht von des berüchtigten Cagliostro Aufenthalt in Mitau im Jahre 1779 und dessen magischen Operationen,

Zeit ihres Lebens bereiste sie Europa, um insbesondere die damaligen Geistesgrößen – z. B. Friedrich Nicolai, Friedrich Gottlieb Klopstock, Friedrich Christian August Hasse, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Matthias Claudius, Johann Bernhard Basedow, Carl Philipp Emanuel Bach, Anton Graff, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Immanuel Kant, Johann Georg Hamann, den Schauspieler Friedrich Ludwig Schröder, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller – kennenzulernen und diese Kontakte durch langjährige Korrespondenz zu intensivieren. Eine dieser Reisen unternahm sie zusammen mit ihrer engsten Freundin Sophie Becker, mit der sie auch einen gemeinsamen Gedichtband veröffentlichte. Sie unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu den als aufgeklärt geltenden Fürstenhöfen von Anhalt-Dessau und Augustenburg und zu den Grafen Stolberg und hatte Zutritt zu den Königshöfen in Berlin und Warschau.

Sie lebte ab 1798 fast ausschließlich in Dresden, seit 1804 zusammen mit ihrem Freund Christoph August Tiedge. Sie wohnten am Kohlmarkt (Körnerstraße). Viel bedeutete ihr die Freundschaft mit der Familie Körner (sie war Patin Theodor Körners), mit Anton Graff und vielen bekannten Zeitgenossen in ganz Deutschland sowie in Polen und im Baltikum. Bei den Zusammenkünften herrschte in ihren späteren Jahren ein religiös-empfindsamer Ton, es wurden Choräle von Naumann gesungen. Sie betreute insgesamt 13 Pflegetöchter.

Sie schrieb pietistisch-empfindsame Gedichte, Tagebücher und Memoiren. 1787 verfasste sie die aufklärerische Streitschrift „Nachricht von des berühmten Cagliostro Aufenthalt in Mitau im Jahre 1779 und dessen magischen Operationen“, die sie auf einen Schlag im gesamten gebildeten Europa bekanntmachte. Von der Recke rechnete darin mit den amourösen Avancen Cagliostros ihr gegenüber – bei gleichzeitiger Darstellung seiner hochstaplerischen Umtriebe – schonungslos ab. Zarin Katharina die Große wandte ihr in Anerkennung dieses Werkes lebenslang die Erträge aus dem Domänengut Pfalzgrafen bei Mitau zu. Damit war von der Recke finanziell unabhängig.

Nach ihr wurde die Reckestraße in Dresden-Plauen benannt.1

 

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Elisa Stünzner

Elisa Stünzner war Sängerin (Lyrische und Jugendlich-Dramatische). Ihre Ausbildung erhielt sie am Leipziger Konservatorium, 1909 wurde sie Volontärin an der Dresdner Hofoper. Die weitere Ausbildung absolvierte sie bei der Dresdner Gesangsmeisterin Dora Erl. Sie sang bei der Jubiläumsaufführung im Dezember 1930 die Salome. 1935 nahm sie Abschied von der Bühne als Elisabeth im „Tannhäuser“. Zu dieser Zeit wohnte sie in der Reichsstraße 13, III. Stock. Später übernahm sie an der Hochschule für Musik in Leipzig eine Gesangsklasse. Nach 1945 lehrte sie an der Staatlichen Akademie für Musik, danach an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“. Noch mit 65 Jahren trat sie als Liedsängerin auf. 1954 wurde sie Ehrensenator der Musikhochschule, außerdem war sie Ehrenmitglied der Staatsoper Dresden.

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Elfriede von Mühlenfels

Elfriede von Mühlenfels war Dichterin, sie lebte 1847 in Dresden, sonst in Berlin, stellte das „Dresdner Album“ zur Unterstützung der Hungernden im Erzgebirge und in der Oberlausitz zusammen. Bei der ersten Auflage von 1847 kamen 1700 Taler zusammen, die 2.Auflage erschien 1855 in Berlin. Ein Drittel des Reinertrags ging an die Tiedge-Stiftung für sächsische und preußische bedürftige Schriftsteller und Künstler männlichen und weiblichen Geschlechts – von dieser Stiftung erhielt auch 1855 Wilhelmina von Chezy eine lebenslängliche Pension von 100 Talern. Das Album enthält Beiträge von König Johann (aus „Pertinax“), von Prinzessin Amalia von Sachsen (aus „Mesru“), von Luise Förster („Nichtigkeiten“), von Maria von Houwald-Thielau („In das Album des schwarzen Prinzen von Aschanti, als er nach mehrjährigen bergwissenschaftliche Studien Europa Lebewohl sagte“, „Einkehr“), der Herausgeberin selbst („Bilder aus der Dresdner Gallerie“ u.a.), von Charlotte Krug geb. Schnorr von Carlsfeld („An Ihro Maj. die Königin Maria von Sachsen“), eine Geschichte der Schillerstiftung mit Würdigung des ersten Beitrages durch Johanna Helmeke aus Hamburg, der Dresdner Autorin Ida Frick („Johanniswürmchen und Schmetterling“) u.a. Gründete einen „Frauenverein zur Erwerbung eines Kriegsfahrzeugs“ in Berlin und Potsdam, der tatsächlich das Geld für ein Kriegsschiff zusammenbrachte, das 1855 in Wolgast auf den Namen „Frauenlob“ getauft wurde!

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Iris Schilke

Durch die Geschichte wandern, dies beschreibt Iris Schilke wohl am treffendsten. Die gebürtige Potsdamerin zog es schon als Kind hinaus auf ausgedehnte Wanderrouten, auf denen sie ihrer Schwester selbst ausgedachte Geschichten erzählte. Nach ihrem Umzug nach Dresden kam die Begeisterung für die Vergangenheit hinzu. Und so stellen diese drei Leidenschaften das Leitmotiv für Schilkes Leben dar: ihr Literaturstudium, die vielen veröffentlichten Historienromane und Hörspiele, die Arbeit als Stadtführerin und Bloggerin. Aber vor allem ihre große Bedeutung für die Erforschung und Vermittlung der Dresdner Frauengeschichte, die nach ihrer Mitbegründung des FrauenStadtArchiv Dresden, ihrer Arbeit am FrauenWiki und dem Frauenkalender kann nicht hoch genug geschätzt werden.

 

  • 1968 Umzug der Familie nach Dresden
  • 1972 Abitur an der EOS Pestalozzi Dresden
  • 1976 Abschluss der Hochschule für Verkehrswesen als Diplom-Ingenieur-Ökonomin
  • 1982 Abschluss des Literaturinstituts Leipzig
  • 1983 Geburt des Sohnes
  • Ab 1984 Arbeit als freie Autorin von Romanen und Kinderhörspielen
  • 1995 Mitgründerin des Vereins zur Erforschung der Dresdner Frauengeschichte und FrauenStadtArchiv (FSA) Dresden
  • 1997–2001 Projektleiterin im (FSA)
  • 2002–2008 Arbeit als Stadtführerin und Mitarbeit bei verschiedenen Wiki
  • 2008 Gründung von „Kaitzbach Webdesign“

Lotte Hahm

Die gebürtige Dresdnerin Charlotte Hedwig Hahm zog Anfang der 1920er-Jahre nach Berlin, wo sie 1926 mit dem Damenklub Violetta den damals größten Club für lesbische Frauen* gründete. Der Zweck des Damenklubs ging über Vergnügen hinaus und bildete eine Basis für Vernetzung und Aktivismus von Lesben. Hier entstand der Korrespondenz-Zirkel, der Kontakte zwischen Gleichgesinnten vermittelte.

Unterstützung erhielt Hahm von ihrer Partnerin, der Gastronomin Käthe Fleischmann, mit der sie 1931 weitere Clubs gründete. Fleischmann geriet als Jüdin bereits 1932 ins Visier der Nazis. Im Jahr 1933 wurden lesbische Clubs offiziell geschlossen und Treffen fanden im Geheimen statt. Hahm eröffnet außerdem auf Hiddensee eine Pension, vermutlich für Lesben, und betätigte sich erfolglos als Textilhändlerin.

  • um 1920 Einrichtung einer Versandbuchhandlung
  • 1926 Gründung des Damenklub Violetta in Berlin
  • 1928 Leiterin der Damengruppe des Bund für Menschenrechte
  • 1929 Gründung des Korrespondenz-Zirkel
  • 1931/32 Eröffnung der Monokel-Diele und der Manuela-Bar
  • ab 1933 offizielle Schließungen der Clubs durch die Nazis, Betrieb unter Decknamen (Sportclub Sonne)
  • 1935 Denunziation, Verbot der heimlichen Treffen
  • um 1935 Eröffnung einer Pension auf Hiddensee
  • um 1937 Verurteilung zu Geld- und Gefängnisstrafe, weil sie einen Fahrer nicht bezahlen konnte
  • 1942 kurzzeitige Rückkehr nach Dresden
  • nach 1945 Leitung eines Lesbenclubs
  • 1958 Versuch der Neugründung des Bundes für Menschenrechte
  • 2023 Einweihung einer Gedenkstehle in Berlin am ehem. Damenklub Violetta

Louise Seidler

Caroline Louise Seidler (* 15. Mai 1786 – 7. Oktober 1866) war Malerin der Romantik und unterhielt Kontake zu Goethe, Serré und Quandt.

Louise Seidler entschied sich früh für eine selbständige Tätigkeit und erreichte zielstrebig die Ausbildung zur professionellen Künstlerin. Die Wahl dieses Lebensweges bedeutete Mut, Tatkraft und Anpassungsfähigkeit zugleich. Es war auch eine Entscheidung für eine Außenseiterrolle in der Gesellschaft, denn Vorurteile gegenüber selbständig arbeitenden Frauen, insbesondere Künstlerinnen, waren weit verbreitet.

Seidler war Schülerin von Friedrich Doell (Gotha), Jacob Wilhelm Roux (Jena) sowie Johann Peter und Robert von Langer (Kunstakademie München) und profilierte sich im Kreise der Künstler in Rom als anerkannte Künstlerin.  Sie wurde gemeinsam mit Caroline Bardua von 1808 bis 1811 eine Schülerin von Gerhard von Kügelgen in Dresden. Eine ausgezeichnete Bildung in Literatur, Sprachen und Musik ermöglichte ihr die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Zirkeln in Jena, Gotha, Weimar, Dresden und Rom. Ihr zielbewusstes Kunststreben fand Anerkennung und Förderung durch Johann Wolfgang von Goethe und den Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar.

Die außerordentlich vielfältigen freundschaftlichen und künstlerischen Kontakte der Malerin zu den Gelehrten- und Künstlerkreisen in Jena, Gotha, Weimar, Dresden, München, Rom, Florenz, Frankfurt, Berlin, Bremen und Konstanz waren eine Basis für die ungewöhnliche Entwicklung der begabten Louise Seidler zur bedeutenden Malerin der Romantik.

Eingebunden in die gesellschaftlichen Kreise Weimars, wo Louise Seidler nach ihrer Rückkehr aus Italien von 1823 bis zum Tode 1866 lebte und wirkte, hatte sie Einfluss auf das künstlerische Leben in der Stadt. Sie beteiligte sich mit ihren Werken an den Kunstausstellungen in Weimar, Dresden, Berlin, Rom, Bremen, Hannover und Nürnberg. Louise Seidler war in den Künstlerkreisen jener Zeit eine anerkannte Malerin, deren Leben und Wirken ein Ansporn und Vorbild besonders für jüngere Frauen war.

Sie erreichte eine für Frauen in dieser Zeit außergewöhnlich hohe gesellschaftliche Stellung. Sie war erste Museumskustodin in Deutschland, unterrichtete Schülerinnen und lehrte Kunstgeschichte. 1835 wurde sie zur Hofmalerin ernannt und erhielt 1843 vom Großherzog Carl Friedrich die Zivil-Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft in Gold.

Ihr Leben war nicht frei von Brüchen und Schicksalsschlägen: Der Tod ihres Verlobten, die erzwungene Rückkehr aus Italien, die Verdrängung aus ihren Positionen auf Grund ihres Geschlechtes, die Wandlung des Kunstgeschmacks und damit die zunehmende Ablehnung des klassizistischen und romantischen Kunstschaffens trafen ihren Lebensnerv empfindlich. Eine zunehmende Erblindung und damit die Unmöglichkeit weiter zu arbeiten, war der größte Verlust am Ende ihres schaffensreichen und langen Lebens.

Das künstlerische Werk der Malerin ist umfangreich: annähernd 200 Gemälde und mehr als 500 Zeichnungen konnten nachgewiesen werden, doch sind viele Gemälde zerstört, verschollen oder in unbekanntem Privatbesitz. Der eigene Beitrag der Künstlerin zum zeitgenössischen Kunstschaffen ist an ihren Werken auf den Kunstausstellungen nachweisbar. Ausgewählte Beispiele werden im Kontext mit gleichen Bildthemen anderer Künstler im Buch vorgestellt.

Als christliche Künstlerin sah Louise Seidler ihre wichtigste Aufgabe darin, mit ihren Werken zur Festigung und Verbreitung des Glaubens beizutragen. In diesem Sinne gehört sie zu dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck. Christliche Werke, in denen auch die Rolle der Frau mit neuen Aspekten formuliert wurde, sind wesentlicher Teil ihres Schaffens, wie „Maria mit dem schlafenden Kind und drei Engeln (Glaube, Liebe, Hoffnung)“, 1823; die „Heilige Elisabeth“, 1822-26 und „Hagar und Ismael“, 1836. Ihr Schaffen als Historienmalerin wird durch ein umfangreiches Werk als Porträtmalerin ergänzt. In vielen Museen und Privatsammlungen befinden sich Porträts und Kinderbildnisse, die sie in feinster Malkultur in ihrer langen Schaffenszeit ausgeführt hat. Vorzügliche Porträts und ideenreiche Gemälde im romantischen Geist begründeten ihren Ruf als herausragende deutsche Künstlerin.

In Dresden ist die Louise-Seidler-Straße ihr zu Ehren benannt. Gleiches ist auch in ihrer Heimatstadt Jena geschehen. Im dortigen Damenviertel trägt sogar ein Wohnhaus ihren Namen.

Elfride Trötschel

Johanna Elfride Trötschel (* 22. Dezember 1913 in Dresden – † 20. Juni 1958 in Berlin) war eine Sängerin an der Dresdner Oper.

Im Alter von 21 Jahren wurde Elfride Trötschel von Karl Böhm als Sopranistin an das Dresdner Solistenensemble verpflichtet, wo sie zunächst alle großen Partien des lyrischen Faches sang, später auch Rollen des jugendlich-dramatischen Soprans.

Ihr zu Ehren wurde in Nickern 1998 die Elfride-Trötschel-Straße benannt. Das Grab von Elfride Trötschel befindet sich auf dem Friedhof Cotta.

Leben

Elfride Trötschel war die Tochter des einstigen Liszt-Schülers Albert Trötschel, der den Beruf eines Orgelbauers und Musikpädagogen ausübte.

Mit neun Jahren wurde sie zur Vollwaise, kam in eine Pflegefamilie, in der das Kind stark vernachlässigt wurde. Anlässlich der Hochzeit ihrer älteren Schwester fiel die seelische Verstörtheit Elfride Trötschels auf, und erst in einer zweiten Familie in Dresden-Cotta fand sie eine freundliche, familiäre Aufnahme. Mit sechzehn Jahren besuchte sie die Dresdner Musik-Schule, an der sie unter anderem bei Sophie Kühnau-Bernhard und Doris Winkler zur Chorsängerin ausgebildet wurde. Der Heldenbariton Paul Schöffler verzichtete auf sein Lehrer-Honorar. Nach seinem Abschied wurde sie von Helene Jung auf die Partie des Freischütz-Ännchen vorbereitet, die Trötschel am 13. November 1934 zum ersten Mal sang.

Karl Böhm verpflichtete Trötschel 1934 an die Semperoper, wo sie bis 1950 wirkte und zahlreiche große Partien im lyrischen und später auch im jugendlich-dramatischen Fach sang. Im gleichen Jahr wurde sie zur sächsischen Kammersängerin ernannt. Im Jahr 1936 begann sie ihre Auslandskarriere mit Gastspielen in London und Florenz. Fünf Jahre später standen erstmals die Salzburger Festspiele auf dem Programm. Trötschel stand 1944 auf der Gottbegnadeten-Liste.

Im Jahr 1948 nahm sie einen umfassenden Gastspielvertrag an Walter Felsensteins Komischer Oper an. Seit 1949 arbeitete sie immer wieder unter Otto Klemperer, der sie lobte: „Keine Sopranistin gestaltet den Wunderhorn-Text so innig, schlicht und mädchenhaft wie die Trötschel.“

Von 1950 bis 1951 war sie an der Berliner Staatsoper engagiert. Von dort wechselte sie an die West-Berliner Städtische Oper. Ihre Auslandsengagements führten sie nach Edinburgh, Glyndebourne, Wien, Neapel, Lissabon, Marseille und Zürich. Ihr letzter Gastauftritt an der Dresdner Staatsoper war am 22. Februar 1953 in den Meistersingern von Nürnberg, noch im Kurhaus Bühlau, das in der Nachkriegszeit zu den wenigen erhaltenen großen Veranstaltungsgebäuden in Dresden gehörte. Was 1933 im damaligen Dresdner Lingnerschloss mit einem Liederabend begann, endete im Dezember 1956 mit ihrem letzten Liederabend im Kurhaus Bühlau.

Zahlreiche Schallplatten-Einspielungen rundeten die künstlerische Tätigkeit der Sängerin ab. Elfride Trötschel starb im Alter von nur 44 Jahren, vermutlich an Krebs, in einem West-Berliner Krankenhaus und wurde auf dem Cottaer Friedhof bestattet. Heute erinnert im Dresdner Stadtteil Nickern die „Elfride-Trötschel-Straße“ an sie.

Theater

  • 1941: Carl Maria von Weber: Oberon – Regie: Max Hofmüller (Sächsische Staatstheater Dresden – Opernhaus)
  • 1943: Giacomo Puccini: Gianni Schicchi (Tochter Lauretta) – Regie: Heinz Arnold (Sächsische Staatstheater Dresden – Opernhaus)
  • 1945: Albert Lortzing: Der Waffenschmied (Tochter Marie) – Regie: Heinz Arnold (Sächsische Staatstheater Dresden)
  • 1948: Carl Orff: Die Kluge (Die Kluge) – Regie: Walter Felsenstein – (Komische Oper Berlin)
  • 1948: Jacques Offenbach: Orpheus in der Unterwelt (Eurydike) – Regie: Walter Felsenstein (Komische Oper Berlin)
  • 1950: Wolfgang Amadeus Mozart: Figaros Hochzeit (Susanne) – Regie: Walter Felsenstein (Komische Oper Berlin)
  • 1951: Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Agathe) – Regie: Walter Felsenstein (Komische Oper Berlin)
  • 1951: Georges Bizet: Carmen (Micaëla, Bauernmädchen) – Regie: Walter Felsenstein (Komische Oper Berlin)
  • 1951: Peter Cornelius: Der Dieb von Bagdad (Margiana) – Regie: Ernst Legal (Deutsche Staatsoper Berlin im Admiralspalast)
  • 1951: Albert Lortzing: Undine (Undine) – Regie: Werner Kelch (Deutsche Staatsoper Berlin im Admiralspalast)
  • 1953: Richard Strauss: Arabella – Regie: Richard Strauss (Enkel) (Städtische Oper Berlin im Theater des Westens)
  • 1953: Gottfried von Einem: Der Prozess – Regie: Günther Rennert (Städtische Oper Berlin im Theater des Westens)
  • 1955: Gian Carlo Menotti: Die Heilige der Bleecker Street (Annina) – Regie: Gian Carlo Menotti (Städtische Oper Berlin im Theater des Westens)
  • 1957: Giuseppe Verdi: Falstaff – Regie: Carl Ebert (Städtische Oper Berlin im Theater des Westens)

Kritik

Im Sängerlexikon von Kutsch/Riemens heißt es über die Künstlerin, man schätze sie „wegen der Feinheit ihres Vortrages und der Leuchtkraft ihres Timbres in einem umfangreichen Bühnen- und Konzertrepertoire“.

Aufnahmen (Auswahl)

  • Ludwig van Beethoven:

Fidelio: Helena Braun (Leonore), Julius Patzak (Florestan), Ferdinand Frantz (Pizarro), Josef Greindl (Rocco), Karl Schmitt-Walter (Don Fernando), Elfride Trötschel (Marzelline), Richard Holm (Jaquino), Alfons Flügel (Erster Gefangener), Heinz Maria Lins (Zweiter Gefangener) u. a., Chor und Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent: Eugen Jochum, München im April 1951 – Veröffentlicht: 2004 (WALHALL) und 2005 (Cantus Classics)

  • Johann Strauss:

Querschnitte aus den Operetten Die Fledermaus und Der Zigeunerbaron auf Polydor, neben u. a. Peter Anders, dirigiert von Franz Marszalek.1

Eleonore Lorenz

Eleonore Lorenz (* 30. Mai 1895 in Dresden; † 11. Juli 1949 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin.

Lorenz kam in Dresden zur Welt und erlernte an der Klemich’schen Handelsschule den Beruf einer Stenotypistin. Sie schrieb Gedichte, die in verschiedenen Zeitungen, darunter der Literarischen Welt, der Kolonne und in Westermanns Monatsheften erschienen und ab den 1930er-Jahren gesammelt veröffentlicht wurden. Für ihren Gedichtband Italienische Gesänge, der 1940 erschien, übertrug sie zudem Gesänge Gaspara Stampas ins Deutsche.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Lorenz eine erfolgreiche Lyrikerin und galt als eine der „bekanntesten Dichterinnen des Reichs“. Ihre Gedichte wurden unter anderem in den Nationalsozialistischen Monatsheften abgedruckt; ihr Porträt samt literarischer Besprechung findet sich auch in der 1941 erschienenen Anthologie Volkhafte Dichtung der Zeit wieder. „Ziemlich spät erst trat sie [literarisch] an die Öffentlichkeit, ihr Werk atmet daher Reife“, befand die Zeitschrift für Deutschkunde im Jahr 1939. Der Komponist Fritz Karschner veröffentlichte 1943 seine Gesänge nach Gedichten von Eleonore Lorenz für Stimme und Klavier und der Dresdner Komponist Fritz Reuter 1961 die Kantate Gartenfreuden nach Worten von Eleonore Lorenz.

Im Jahr 1938 wurde Lorenz mit dem im Jahr zuvor erstmals gestifteten Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Der heutigen Kritik gilt sie als „religiös-mystisch inspirierte, deutschtümelnde Lyrikerin“.1

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