Eleonora Keller

Eleonora Keller wird 1806 Nählehrerin an der weiblichen Bildungsanstalt in Neustadt-Dresden.

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Edith Stein

Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce OCD oder Teresia Benedicta vom Kreuz (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft. Edith Stein wurde 1922 durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. 1933 trat sie in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen ein. Sie gilt als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Stein „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige und Märtyrerin verehrt, Teilen der evangelischen Kirche gilt sie als Glaubenszeugin. Ihr römisch-katholischer und evangelischer Gedenktag ist der 9. August.

Papst Johannes Paul II. sprach Stein am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig.

Leben

Edith Stein wurde als jüngstes von elf Kindern in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. Vier der Geschwister waren bereits vor Ediths Geburt verstorben. Ihr Vater, der Kaufmann Siegfried Stein, starb, als Edith etwa ein Jahr alt war. Die Mutter Auguste Stein, geborene Courant, führte den Holzhandel weiter und ermöglichte allen Kindern eine solide Ausbildung.

Nach neun Schuljahren verließ Edith Stein als begabte Schülerin 1906 vorzeitig das zehnjährige Lyzeum in Breslau und half fast ein Jahr lang in Hamburg ihrer ältesten Schwester Else Gordon (* 1876 in Gleiwitz, Oberschlesien; † 1956 in Bogota, Kolumbien), die zwei Kinder hatte. Zu der religiösen Tradition ihres Elternhauses entwickelte die junge Edith Stein ein kritisches Verhältnis und verstand sich zeitweilig als Atheistin. Zurück in Breslau, finanzierte die Mutter kurze Zeit Privatunterricht, so dass Edith 1908 nach einer Prüfung, ohne die 10. Klasse absolviert zu haben, in die 11. Klasse des Gymnasiums aufgenommen wurde und dort 1911 ein sehr gutes Abitur ablegte.

An der Universität Breslau begann sie anschließend ein Lehramtsstudium und belegte die Fächer Psychologie, Philosophie, Geschichte und Germanistik. Sie wollte schon damals, wie sie rückblickend schrieb, der „Menschheit dienen“. Später studierte sie an der Universität Göttingen und in Freiburg im Breisgau, zuletzt wieder in Breslau. Nach ihrem Staatsexamen und der Doktorarbeit 1916 mit dem Thema Zum Problem der Einfühlung war sie bis 1918 wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters, des Philosophen Edmund Husserl in Freiburg. Obwohl mit Auszeichnung promoviert, wurde sie nicht zur Habilitation zugelassen. An der Universität Göttingen legte sie 1919 erfolglos die Habilitationsschrift Psychische Kausalität vor; in Breslau und Freiburg im Breisgau bewarb sie sich vergebens mit der philosophischen Abhandlung Potenz und Akt. Alle vier Versuche, zur Habilitation zugelassen zu werden, scheiterten daran, dass sie eine Frau war. Edith Stein überarbeitete und beendete die Schrift in der NS-Zeit 1936 unter dem Titel Endliches und ewiges Sein; sie konnte erst nach Kriegsende 1950 veröffentlicht werden. Die Schrift ist ein Grundriss der Ontologie. Edith Stein setzte sich darin mit dem Denken von Thomas von Aquin, Husserl und Heidegger auseinander.

Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Lektüre der Autobiographie der hl. Teresa von Ávila. Am 1. Januar 1922 wurde Edith Stein in Bad Bergzabern durch die Taufe in die römisch-katholische Kirche aufgenommen. Ostern 1923 siedelte sie in die Pfalz über, wo sie durch Vermittlung ihres geistlichen Begleiters, des Domkapitulars Joseph Schwind, eine Stelle als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer übernahm.

Zwischen 1927 und 1933 hatte sie intensiven Kontakt zur Erzabtei Beuron; fünfzehn Aufenthalte sind nachgewiesen. Der Beuroner Erzabt Raphael Walzer hielt sie über Jahre von ihrem Plan ab, in den Karmel einzutreten, und bat sie, weiterhin und verstärkt in der Öffentlichkeit zu wirken. Daher wechselte Edith Stein 1932 zum Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster, einer katholischen Einrichtung, wo sie besonders gerne die Kirche St. Ludgeri besuchte. In Münster beschäftigte sie sich unter anderem mit dem hl. Thomas von Aquin. In dieser Zeit begegnete sie dem Philosophen Peter Wust. Edith Stein hielt Vorträge zur Frauenfrage und zu Problemen der neueren Mädchenbildung.

Sie war Mitglied im Verein katholischer deutscher Lehrerinnen.

Nach der Machtergreifung im Januar 1933 gipfelten die immer häufigeren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen die Juden am 1. April 1933 im Aufruf zum „Judenboykott“ und der dadurch erzeugten Pogromstimmung. Mitte April schrieb Edith Stein einen Brief an den damaligen Papst Pius XI., mit der Bitte, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren:

„… Alles, was geschehen ist, und noch täglich geschieht, geht von einer Regierung aus, die sich ‚christlich‘ nennt. Seit Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende treuer Katholiken in Deutschland – und ich denke, in der ganzen Welt – darauf, daß die Kirche Christi ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun. (…) Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und die Verhältnisse in Deutschland mit offenen Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen noch länger anhält.“

Eine Antwort aus dem Vatikan erhielt Edith Stein zwar nicht, aber der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) schrieb dem Erzabt Walzer, dass der Brief pflichtgemäß dem Papst vorgelegt worden sei. Die Hoffnungen Edith Steins auf eine öffentliche Stellungnahme seitens des Vatikans wurden enttäuscht. Nur wenige Tage zuvor hatten die Verhandlungen über das Reichskonkordat begonnen, das von Hitler zwar später laufend gebrochen wurde, Hitlers Vorgehen gegen die Kirche in Deutschland jedoch auch bis zu einem gewissen Grad wirksam einschränken konnte.

Auf Druck des Naziregimes gab Edith Stein schließlich Ende April 1933 ihre Stelle in Münster auf, um das Institut vor Schaden zu bewahren. Ein dezidiertes Lehrverbot oder ein Kündigungsschreiben erhielt sie nicht.

Am 14. Oktober 1933, zur ersten Vesper des Hochfestes ihrer Namenspatronin Teresa von Ávila, trat Edith Stein mit 42 Jahren als Postulantin in den Karmel Maria vom Frieden in Köln ein und nahm zur Einkleidung ein halbes Jahr später den Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce an. Zwei Jahre später, 1936, ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa Stein (1883–1942) taufen. Rosa Stein lebte später als Gast und Tertiarin bei ihrer Schwester im niederländischen Karmel in Echt und betreute die Pforte.

Die jüdische Herkunft Edith Steins wurde spätestens im April 1938 amtlich bekannt. Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 entschloss sie sich zum Umzug in ein Kloster außerhalb Deutschlands und siedelte schließlich in den Karmel im niederländischen Echt über, wo sie am Silvestertag 1938 aufgenommen wurde. Ihr gelang es, im Juli 1939 ihre Schwester Rosa zu sich zu holen. Mit der deutschen Besetzung der Niederlande im Mai 1940 holte die Bedrohung sie dort wieder ein. Der Aufforderung der Besatzungsbehörden im Dezember 1941, alle nichtniederländischen „Nichtarier“ sollten sich zur „freiwilligen Emigration“ melden, mussten auch Edith Stein und ihre Schwester folgen, da sie seit Oktober 1941 in Maastricht polizeilich gemeldet waren. Die Maßnahme diente den Verfolgern dazu, die im Land lebenden jüdischen Emigranten zu erfassen. Edith Stein beantragte kurz darauf bei den Behörden, die beiden Frauen aus den Emigrantenlisten wieder zu streichen und ihnen den weiteren Aufenthalt im Kloster zu gestatten. Auf diese Weise wollten sie verhindern, von den Deutschen zwangsverschickt zu werden. Parallel bemühten sie sich über private Bekannte um eine Einreise- und Aufenthaltserlaubnis für die Schweiz, um in den Schweizer Karmel Le Pâquier fliehen zu können, was aber trotz Vermittlungsversuchen durch Hilde Vérène Borsinger nicht mehr rechtzeitig gelang.

Anfang Juli 1942 begannen die Massendeportationen von Juden aus den Niederlanden, die nach offizieller Darstellung angeblich in „Arbeitslager“ gebracht wurden. Am 11. Juli protestierten die niederländischen Kirchen in einem gemeinsamen Telegramm an den Reichskommissar für die Niederlande, Arthur Seyß-Inquart, gegen diese Maßnahmen. Seyß-Inquart reagierte mit der überraschenden Zusicherung, vor 1941 getaufte Juden aller christlichen Konfessionen würden von der Deportation ausgenommen, wenn die Kirchen ihren Protest nicht öffentlich machten. Unbeeindruckt von diesem Angebot veröffentlichten die Reformierte Staatskirche (als größte christliche Konfession) und die katholischen Bischöfe der Niederlande ihr Protesttelegramm am Sonntag, dem 26. Juli 1942. Dazu ließ der katholische Erzbischof von Utrecht, Johannes de Jong, am gleichen Sonntag landesweit einen auf den 20. Juli datierten Hirtenbrief verlesen, der das Vorgehen der Deutschen gegen Juden anprangerte. Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden, darunter auch Rosa und Edith Stein, am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet.

Die beiden Schwestern wurden zunächst in das Polizeilager Amersfoort und dann zum Durchgangslager Westerbork gebracht, wo sie am 4. August 1942 eintrafen. Von hier aus wurden sie am 7. August mit der Reichsbahn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort vermutlich am 9. August 1942 in einer Gaskammer ermordet. Ein letztes Lebenszeichen Edith Steins stammt vom Bahnhof Schifferstadt bei Ludwigshafen am Rhein, wo der Transport am 7. August gegen 13 Uhr kurz hielt.

Deutung ihres Schicksals

In ihrem Testament vom 9. Juni 1939 schrieb Edith Stein:

„Schon jetzt nehme ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter Seinen heiligsten Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, daß Er mein Leben und Sterben annehmen möchte zu seiner Ehre und Verherrlichung, für alle Anliegen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Heiligen Kirche, insbesondere für die Erhaltung, Heiligung und Vollendung unseres heiligen Ordens, namentlich des Kölner und Echter Karmels, zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes und damit der Herr von den Seinen aufgenommen werde und sein Reich komme in Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt, schließlich für meine Angehörigen, lebende und tote und alle, die Gott mir gegeben hat: Dass keines von ihnen verloren gehe.“

Auch nach ihrer Konversion fühlte sich Edith Stein als zum jüdischen Volk gehörend. Die Taufe und der Ordenseintritt elf Jahre später rief Spannungen in der Familie hervor, vor allem mit ihrer Mutter, die ihre Konversion zum Katholizismus als Apostasie verstand.

Edith Stein sah es als ihre Bestimmung, in ihrem Herzen die Leiden ihres Volkes anzunehmen, um sie Gott als Sühne anzubieten: „Ich muss immer wieder an die Königin Ester denken, die gerade darum aus ihrem Volk genommen wurde, um für das Volk vor dem König zu stehen. Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige kleine Esther, aber der König, der mich erwählt hat, ist unendlich groß und barmherzig“, schrieb sie im Herbst 1938.

Wie sehr sich Edith Stein ihrer Herkunft verbunden fühlte, könnte eine von ihr überlieferte Äußerung zeigen: „Komm, wir gehen für unser Volk!“ Sie soll dies gesagt haben, als sie und ihre Schwester aus dem Karmel in Echt von der Gestapo abgeholt wurden. Die Aussage ist allerdings nicht sicher verbürgt und kommt weder in der frühesten Biographie über Edith Stein noch in den Akten des Seligsprechungsprozesses vor.

Die Theologin Uta Ranke-Heinemann sieht in der – von ihr grundsätzlich respektierten – Stein ein „verirrtes und verwirrtes Opfer zwei Jahrtausende alter katholischer antijudaistischer Demagogik, wenn sie [Stein] z. B. über die Reichspogromnacht von 1938 sagte: ,Das ist die Erfüllung des Fluches, den mein Volk auf sich herabgerufen hat‘.“ Stein habe sich damit zu einer weiteren „Stimme der christlich-antijüdischen Diffamierung gemacht, die schon in den Evangelien beginnt und die die Christen 2000 Jahre lang an die Verfluchtheit der Juden glauben ließ.“

Edith Stein wurde am 1. Mai 1987 von Papst Johannes Paul II. in Köln seliggesprochen. Die Heiligsprechung fand am 11. Oktober 1998 in Rom statt. 1999 wurde Edith Stein – zusammen mit den hll. Birgitta und Katharina von Siena – zur Patronin Europas erklärt. Ihr Gedenktag am 9. August ist in den Regionalkalendern der europäischen Länder daher ein Fest. Der 9. August ist auch ihr Gedenktag im Evangelischen Namenkalender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Reliquie des Chormantels der Heiligen befindet sich in der Landricuskirche zu Echt, eine Reliquie vom Gewand der hl. Teresia Benedicta vom Kreuz befindet sich im Speyrer Dom, eine weitere im Altartisch der Pfarrkirche Telfs-Schlichtling.

In Wachenheim trägt die römisch-katholische Kirche das Patrozinium der hl. Edith Stein. In Hamburg-Allermöhe gibt es die Edith-Stein-Kirche und einen Edith-Stein-Platz. Der 1978 errichtete und inzwischen aufgelassene Edith-Stein-Karmel in Tübingen war ebenfalls dem Patrozinium Edith Steins unterstellt. Eine Edith Stein gewidmete Kapelle steht in Köln-Bilderstöckchen. In Frankfurt am Main wurde 2016 die Katholische Kirche am Riedberg mit dem Edith-Stein-Patrozinium geweiht. Mehrere Pfarrgemeinden in verschiedenen Teilen Deutschland wählten die Heilige zur Pfarrpatronin, oft im Zuge von Fusionen mehrerer Gemeinde zu einer gemeinsamen Pfarrei. In Wuppertal-Vohwinkel wurde im September 2011 die Lettow-Vorbeck-Straße in Edith-Stein-Straße umbenannt. In ihrer Heimatstadt Breslau gibt es ein ihr gewidmetes Kulturzentrum (Dom Edyty Stein), eine nach ihr benannte Straße (ul. Błogosławionej Edyty Stein) und einen solchen Park (Park Świętej Edyty Stein).

Diverse Straßen, Schulen, Gebäude, Kliniken und öffentliche Einrichtungen in deutschen, österreichischen und polnischen Städten sind nach Edith Stein benannt. In der niederländischen Stadt Hengelo führt die Pädagogische Hochschule den Namen Hogeschool Edith Stein.

Gedenktafeln wurden an dem Haus in der Dürener Straße in Köln, an dessen Stelle der damalige Karmel gestanden hatte, und am Gasthof Kybfelsen in Freiburg-Günterstal, wo sie 1916, 1929 und 1931/32 einkehrte, angebracht. Eine Gedenktafel befindet sich auch an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Göttinger Innenstadt. Im Toni-Schröer-Haus in Lambrecht (Pfalz) wurde eine Edith-Stein-Gedenkstätte eingerichtet. Eine Dauerausstellung über Edith Stein wird im Kloster der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena in Speyer gezeigt.

In Wien ist das Edith-Stein-Haus in der Ebendorferstraße 8 der Hauptstandort der Katholischen Hochschulgemeinde und der Hochschulseelsorge der Erzdiözese Wien. Im Sinne von Karl Strobls Modell des „Katholischen Studentenhauses“ beheimatet das Haus auch eine Edith Stein geweihte Kapelle sowie ein Wohnheim für ca. 90 Studentinnen und Studenten. In Neuss ist eine Familienbildungsstätte nach ihr benannt.

In der Taufkapelle des Speyerer Domes, dem unteren Teil der Doppelkapelle, wurde 1990 eine Edith-Stein-Gedenkstätte eingerichtet. Für sie schuf der Bildhauer Klaus Ringwald eine Bronzebüste Edith Steins sowie eine Tafel mit den Stationen ihres Lebens. An einer Innenwand der Katharinen-Kapelle, dem oberen Teil der Doppelkapelle des Speyerer Domes, befindet sich eine Gedenktafel sowie ein Reliquie von ihrem Gewand.

Der Edith-Stein-Preis wird vom Göttinger Edith-Stein-Kreis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen verliehen, die sich grenzüberschreitend sozial engagieren. Er besteht aus einer Medaille mit der Inschrift „Unsere Menschenliebe ist das Maß unserer Gottesliebe“ und ist mit 5.000 € dotiert.

Stolpersteine gibt es in Köln Vor den Siebenburgen 6, Dürener Straße 89 und Werthmannstraße 1, in Freiburg im Breisgau Goethestraße 63, Riedbergstraße 1, Zasiusstraße 24, Dorfstraße 4 und Spitzackerstraße 16 im Stadtteil Günterstal sowie in Breslau an der ul. Nowowiejska 38. Letzterer war, am 12. Oktober 2008 verlegt, der erste Stolperstein in Polen überhaupt. Seit dem 2. Juli 2013 liegt in den Niederlanden in Echt-Susteren ebenfalls je ein Stolperstein für sie und ihre Schwester Rosa. In Freiburg im Breisgau liegen drei Stolpersteine für Edith Stein (Goethestraße, Riedbergstraße und Zasiusstraße).

Zudem erschien am 13. Januar 1983 eine Sonderbriefmarke.

Musikalische Werke, inspiriert durch Edith Stein

  • Adelheid Geck: Ave, crux spes unica, Motette für Chor SATB a cappella. Erschienen im Konsid-Musikverlag 2006. Uraufführung zur Weihe der Edith-Stein-Statue von Paul Nagel an der Westfassade des Petersdoms durch Papst Benedikt XVI. mit dem Figuralchor Köln.

Darstellung in der Kunst

Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Edith Stein durch eine Figur von Paul Nagel im vierten Obergeschoss auf der Nordseite des Turmes geehrt. In der Edith Stein geweihten Kirche in Wachenheim an der Weinstraße befindet sich eine von Leopold Hafner geschaffene Skulptur. Der Bildhauer Bert Gerresheim schuf zwei Darstellungen Edith Steins in Bronze. 1999 entstand das Edith-Stein-Denkmal für den Platz vor dem Priesterseminar des Erzbistums Köln. Im März 2009 wurde Edith Stein in Berlin durch die Ernst-Freiberger-Stiftung mit einer Bronzeplastik des Künstlers Bert Gerresheim geehrt. Die Büste ist Teil der „Straße der Erinnerung“ im Stadtteil Moabit am Spreebogen.

Rechts des südlichen Chorportals am Freiburger Münster schuf Hans-Günther van Look, ein Schüler Georg Meistermanns, ein farbiges Glasfenster (2001), das Edith Stein im Habit der unbeschuhten Karmelitinnen zeigt. Der Künstler betonte die Spannung zwischen Natur und Vision, indem er das Antlitz der Heiligen fotorealistisch darstellte, während vier abstrakte Segmente eines Nimbus die Heilige wie ein Firmament umstrahlen. Das Porträt in Grisaille-Technik gestaltete van Look nach Vorlage eines Schwarz-Weiß-Passfotos aus dem Jahr 1938.

Ebenfalls in einem Fenster hat der Kölner Künstler Clemens Hillebrand Edith Stein in der Kirche „Maria Heimsuchung“ in Wadgassen dargestellt.

Im Vatikan segnete Papst Benedikt XVI. am 11. Oktober 2006 eine Statue der Heiligen, die anschließend in einer der Außennischen der vatikanischen Petersbasilika aufgestellt wurde. Die 5,80 m hohe Skulptur aus weißem Carrara-Marmor, die Edith Stein als Patronin Europas darstellt und ein Kreuz und eine Thorarolle trägt, schuf der Künstler Paul Nagel.

In Landau (Pfalz) wurde im November 2008 im Rahmen der Einweihung des Edith-Stein-Platzes eine Skulptur des Künstlers Peter Brauchle aufgestellt. 2006 beschloss die Bayerische Staatsregierung, Edith Stein in die Gedenkstätte Walhalla in Donaustauf aufzunehmen. In der Walhalla wurde am 25. Juni 2009 eine von dem Traunsteiner Bildhauer Johann Brunner geschaffene Marmorbüste enthüllt.

Im Roman Gruppenbild mit Dame von Heinrich Böll ist die Figur der Nonne Rahel, genannt Haruspika, deutlich an Edith Stein angelehnt.1

 

Edith Hildegard Kühnert

Edith Hildegard Kühnert, geborene Teutsch, wurde am 5. Oktober 1913 in München geboren. Sie war Lehrerin für Französisch und Englisch. Als katholisch verheiratete Frau kam sie mit ihrem Mann, dem kaufmännischen Angestellten Willibald Kühnert nach Dresden. Das Paar hatte eine Tochter. Barbara Kühnert wurde am 5. Februar 1943 in Dresden geboren. Die Ehe mit ihrem nichtjüdischen Mann schützte sie nur bedingt. Frau Kühnert erhielt als eine der letzten ca. 170 in Dresden verbliebenen Juden den Deportationsbefehl für den 16. Februar 1945, drei Tage vor der Bombardierung Dresdens. Einer derjenigen, der die Deportationsbefehle im Auftrag der Reichvereinigung der Juden in Deutschland zuzustellen hatte, war der Romanist Victor Klemperer: „Sie sollten sich am 16. Februar um 6.45 Uhr in der Zeughausstraße (Gemeindehäuser der bereits im November 1938 zerstörten Dresdner Synagoge) ‚zum Arbeitseinsatz außerhalb Dresdens‘ mit Handgepäck und Marschverpflegung für zwei bis drei Tage einfinden. Alle betroffenen Leidensgefährten wussten: Dies war das Todesurteil.“
Mit ihrem Mann besprach Frau Kühnert verschiedene Pläne, um aus Dresden zu entkommen. Eine befreundete Familie in der Nachbarschaft bot ihr an, sie bei sich zu verstecken. Aus Angst vor einem Spitzel, der in derselben Straße wohnte, lehnte Edith Kühnert allerdings ab und flüchtete am 15. Februar mit der zweijährigen Tochter in Richtung Berlin. Edith Kühnert soll über Radeberg, Großenhain und Elsterwerda geflohen sein. Am 17. Februar wurde sie von einer Gärtnerfamilie in Zeischa/Bad Liebenwerda aufgenommen. Am 18. Februar 1945 wurde der Kinderwagen von Barbara Kühnert in einem Fischteich bei Thalberg gefunden und bald darauf barg man die Leichen der beiden. Die Todesursache blieb ungeklärt.1

Am 24. September 2013 wurden zur Erinnerung an Edith Hildegard Kühnert und deren Tochter Barbara Kühnert zwei Stolpersteine auf der Weinbergstraße 40 (Dresden-Pieschen/ Trachenberge) gesetzt.

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Dorothee Jona

Dorothee Jona unterrichtete ab 1922 an der Sozialen Frauenschule von Dr. Lotte Schurig das Fach Jugendliteratur.

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Dora Erl

Dresdner Gesangsmeisterin, Lehrerin Elisa Stünzners.

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Friederike Funke

Friederike Funke, Lehrerin an der 2. Distriktschule, erhält 25 Taler Gratifikation 1838.1

Friederike Christiane Jentsch

Die Witwe Friederike Christiane Jentsch, wurde als Lehrerin bei der Kinderarbeitsanstalt angestellt im Juli 1837. 1

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Friederike Caroline Friedrich

Friederike Caroline Friedrich war eine Dresdner Stillebenmalerin und Akademielehrerin. Sie gehörte einer über vier Generationen wirkenden Künstlerfamilie an.

Sie wurde 1749 in der damals noch selbstständigen Gemeinde Friedrichstadt vor den Toren Dresdens geboren. Die Mutter Johanna Dorothea Günther gebar sechs Kinder, von denen eines früh starb. Carolines Vater war der Radierer David Friedrich Friedrich. Caroline wurde von ihm im Zeichnen unterwiesen und bei ihrem fünf Jahre älteren Bruder, dem Maler Johann David Alexander Friedrich, erlernte sie die Öl- und Aquarellmalerei. Seit dem Tod des Vaters im Jahr 1766 ernährte die unverheiratet bleibende Caroline dank ihrer Fertigkeiten ihre Mutter und Geschwister.

Nach dem Eigenstudium in der Natur spezialisierte sie sich auf Stilleben, deren Qualität sich auch in akademischen Kreisen herumsprach. Der kunstaffine sächsische Diplomat Christian Ludwig von Hagedorn befürchtete angesichts der darbenden Familie Friedrich eine Vergeudung von Talent, das nicht zuletzt der Stadt Dresden und ihrem Ruf dienlich sein konnte. Daher setzte er sich energisch für Caroline ein, sodass die Kurfürstlich Sächsische Kunstakademie in Dresden ihr ab 1770 ein Stipendium für hoffnungsvolle Kunsttalente mit einer jährlichen Gratifikation von 25 Talern zuerkannte, die 1777 auf 47 und 1783 nochmals auf 78 Taler erhöht wurde. 1774 wurde sie zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt, und als Unterlehrerin für Stillleben gab sie dort seit 1783 als einzige Frau Unterricht. Zu ihren besten Schülern gehörten – neben drei weiteren Frauen – auch Caroline Theresia Richter (1777–1865) sowie ihre Neffen, der Blumen- und Miniaturenmaler Carl Jacob Benjamin Friedrich (1787–1840) und Johann Heinrich August Friedrich (1789–1843). Letzterer erlangte später auch in den östlichen Nachbarländern künstlerische Anerkennung für sein auf Vogeldarstellungen erweitertes Repertoire. Caroline unterrichtete zudem den jungen Gottlob Michael Wentzel im Zeichnen, nachdem dieser die Zeichenklasse der Akademie besucht hatte. Dabei vermittelte sie ihm elementare Kenntnisse und gab wichtige Anregungen zur Blumenmalerei, deren Umsetzungen ihm in der Kunstgeschichte den Namen „Blumen-Wentzel“ einbringen sollten. Zeitweilig lebte die Künstlerin in Hausgenossenschaft mit dem befreundeten Maler und späteren Direktor der Kunstakademie Johann Eleazar Zeissig, genannt Schenau. Ab 1776 beteiligte sie sich regelmäßig an den Akademieausstellungen, zu denen sie ausschließlich Stillleben entsandte. In ihren organischen Arrangements in Öl und auch in der Gouache-Technik kombinierte sie vorzugsweise Blumen, Früchte, Insekten sowie Nahrungsmittel, deren Meisterschaft zeitgenössische Kunstkritiker zu Vergleichen mit dem niederländischen Stillleben-Maler Jan van Huysum animierten. Im Gegensatz zu den eher sachlicheren Pflanzendarstellungen ihres Bruders Jacob entfalten sich Carolines Tempera-Pinselzeichnungen auf Tonpapier prachtvoller und farbenfreudiger, was den Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld zum Kauf von dreißig ihrer Blätter bewog. Auch ihre Förderin, die Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, jüngste Tochter des Alten Dessauers, kaufte ihr mehrere Stücke ab. Diese wurden um 1900 der Gemäldegalerie des Amalienstifts Dessau einverleibt. Zahlreiche ihrer Arbeiten bleiben aber bis heute verschollen, so auch ihr Gemälde Allegorie auf den Weltfrieden mit der eingestickten Devise „Pax universalis 1800“, welches das Friedensjahr 1800 symbolisierte und in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit errang – ihr vermutlich einziges Werk außerhalb der Stillleben-Gattung. Gemälde von ihrer Hand kamen später in die Sammlungen von König Friedrich August II. von Sachsen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm man einige ihrer Bilder in die Kataloge der Dresdner Galerie auf. Heute bewahrt das Kupferstichkabinett Dresden eine beachtliche Zahl Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen auf.

Caroline Friederike Friedrich starb am 20. Januar 1815 im Haus des bereits 1806 gestorbenen Malers Zeiss auf der Kreuzgasse in Dresden als berühmtestes Mitglied ihrer über vier Generationen tätigen Künstlerfamilie.3

Ihr Stilleben „Wein und Backwerk“ war in der Gemäldegalerie ausgestellt.1,2

Frida Schanz

Frida Schanz war Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin. Die Tochter des Dichterpaares Julius und Pauline Schanz legte ihre Staatsprüfung in Dresden ab und wurde dann Lehrerin in Böhmen. Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig.

Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig. 1885 heiratete sie in Leipzig den Schriftsteller Ludwig Soyaux (1846–1905), der auch Redakteur der Zeitschrift Daheim war. In dieser Funktion verhalf sie manchen jungen Frauen zu ersten Veröffentlichungen, was seinerzeit noch unüblich war.

Ab 1891 lebte sie in Berlin. 1905 verstarb ihr Ehemann. Sie gab von 1895-1904 den Almanach „Junge Mädchen“ und bis 1905 das Jahrbuch „Kinderlust“ heraus. Sie arbeitete in der Redaktion der Zeitschrift „Daheim“ und war Lektorin bei „Velhagen und Klasings Monatsheften“.

Frieda Schanz gehörte zu den beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen vor dem Ersten Weltkrieg.1

 

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