Louise Seidler

Caroline Louise Seidler (* 15. Mai 1786 – 7. Oktober 1866) war Malerin der Romantik und unterhielt Kontake zu Goethe, Serré und Quandt.

Louise Seidler entschied sich früh für eine selbständige Tätigkeit und erreichte zielstrebig die Ausbildung zur professionellen Künstlerin. Die Wahl dieses Lebensweges bedeutete Mut, Tatkraft und Anpassungsfähigkeit zugleich. Es war auch eine Entscheidung für eine Außenseiterrolle in der Gesellschaft, denn Vorurteile gegenüber selbständig arbeitenden Frauen, insbesondere Künstlerinnen, waren weit verbreitet.

Seidler war Schülerin von Friedrich Doell (Gotha), Jacob Wilhelm Roux (Jena) sowie Johann Peter und Robert von Langer (Kunstakademie München) und profilierte sich im Kreise der Künstler in Rom als anerkannte Künstlerin.  Sie wurde gemeinsam mit Caroline Bardua von 1808 bis 1811 eine Schülerin von Gerhard von Kügelgen in Dresden. Eine ausgezeichnete Bildung in Literatur, Sprachen und Musik ermöglichte ihr die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Zirkeln in Jena, Gotha, Weimar, Dresden und Rom. Ihr zielbewusstes Kunststreben fand Anerkennung und Förderung durch Johann Wolfgang von Goethe und den Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar.

Die außerordentlich vielfältigen freundschaftlichen und künstlerischen Kontakte der Malerin zu den Gelehrten- und Künstlerkreisen in Jena, Gotha, Weimar, Dresden, München, Rom, Florenz, Frankfurt, Berlin, Bremen und Konstanz waren eine Basis für die ungewöhnliche Entwicklung der begabten Louise Seidler zur bedeutenden Malerin der Romantik.

Eingebunden in die gesellschaftlichen Kreise Weimars, wo Louise Seidler nach ihrer Rückkehr aus Italien von 1823 bis zum Tode 1866 lebte und wirkte, hatte sie Einfluss auf das künstlerische Leben in der Stadt. Sie beteiligte sich mit ihren Werken an den Kunstausstellungen in Weimar, Dresden, Berlin, Rom, Bremen, Hannover und Nürnberg. Louise Seidler war in den Künstlerkreisen jener Zeit eine anerkannte Malerin, deren Leben und Wirken ein Ansporn und Vorbild besonders für jüngere Frauen war.

Sie erreichte eine für Frauen in dieser Zeit außergewöhnlich hohe gesellschaftliche Stellung. Sie war erste Museumskustodin in Deutschland, unterrichtete Schülerinnen und lehrte Kunstgeschichte. 1835 wurde sie zur Hofmalerin ernannt und erhielt 1843 vom Großherzog Carl Friedrich die Zivil-Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft in Gold.

Ihr Leben war nicht frei von Brüchen und Schicksalsschlägen: Der Tod ihres Verlobten, die erzwungene Rückkehr aus Italien, die Verdrängung aus ihren Positionen auf Grund ihres Geschlechtes, die Wandlung des Kunstgeschmacks und damit die zunehmende Ablehnung des klassizistischen und romantischen Kunstschaffens trafen ihren Lebensnerv empfindlich. Eine zunehmende Erblindung und damit die Unmöglichkeit weiter zu arbeiten, war der größte Verlust am Ende ihres schaffensreichen und langen Lebens.

Das künstlerische Werk der Malerin ist umfangreich: annähernd 200 Gemälde und mehr als 500 Zeichnungen konnten nachgewiesen werden, doch sind viele Gemälde zerstört, verschollen oder in unbekanntem Privatbesitz. Der eigene Beitrag der Künstlerin zum zeitgenössischen Kunstschaffen ist an ihren Werken auf den Kunstausstellungen nachweisbar. Ausgewählte Beispiele werden im Kontext mit gleichen Bildthemen anderer Künstler im Buch vorgestellt.

Als christliche Künstlerin sah Louise Seidler ihre wichtigste Aufgabe darin, mit ihren Werken zur Festigung und Verbreitung des Glaubens beizutragen. In diesem Sinne gehört sie zu dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck. Christliche Werke, in denen auch die Rolle der Frau mit neuen Aspekten formuliert wurde, sind wesentlicher Teil ihres Schaffens, wie „Maria mit dem schlafenden Kind und drei Engeln (Glaube, Liebe, Hoffnung)“, 1823; die „Heilige Elisabeth“, 1822-26 und „Hagar und Ismael“, 1836. Ihr Schaffen als Historienmalerin wird durch ein umfangreiches Werk als Porträtmalerin ergänzt. In vielen Museen und Privatsammlungen befinden sich Porträts und Kinderbildnisse, die sie in feinster Malkultur in ihrer langen Schaffenszeit ausgeführt hat. Vorzügliche Porträts und ideenreiche Gemälde im romantischen Geist begründeten ihren Ruf als herausragende deutsche Künstlerin.

In Dresden ist die Louise-Seidler-Straße ihr zu Ehren benannt. Gleiches ist auch in ihrer Heimatstadt Jena geschehen. Im dortigen Damenviertel trägt sogar ein Wohnhaus ihren Namen.

Eleonore Erdmuthe Luise von Sachsen-Eisenach

Eleonore Erdmuthe L(o)uise von Sachsen-Eisenach (* 13. April 1662 in Friedewald; † 9. September 1696 auf Schloss Pretzsch in Pretzsch) war eine deutsche Prinzessin aus dem Geschlecht der ernestinischen Wettiner und durch Heirat nacheinander Markgräfin von Brandenburg-Ansbach und Kurfürstin von Sachsen.

Sie wurde als Tochter des Herzogs Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach und dessen Gemahlin Johannetta von Sayn-Wittgenstein geboren. Am 4. November 1681 heiratete sie in Eisenach Markgraf Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Mit diesem hatte sie drei Kinder, bevor er 1686 an den Pocken starb. Nachfolger in Ansbach wurde ein Sohn Johann Friedrichs aus erster Ehe, und Eleonore wurde mit ihren Kindern nach Crailsheim verbracht, wo sie unter ärmlichen Verhältnissen lebten.

Auf Anraten des kurfürstlichen Ratgebers in Dresden Hans Adam von Schöning, der eine Annäherung an Brandenburg suchte, heiratete die verwitwete Fürstin von Ansbach im Einvernehmen mit dem Oberhaupt des Hauses Hohenzollern Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, am 17. April 1692 in Leipzig den sächsischen Kurfürsten Johann Georg IV.

Diese Ehe gestaltete sich äußerst unglücklich, war Johann Georg IV. doch nicht bereit, von seiner Geliebten Magdalena Sibylla von Neitschütz abzulassen. Zwischen den Eheleuten soll es nach Darstellung des (allerdings völlig unzuverlässigen) Karl Ludwig von Pöllnitz zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, die darin gipfelten, dass Johann Georg mit dem Degen auf seine Gemahlin losging und ihn sein Bruder entwaffnen musste, um Schlimmeres zu verhindern. Zumindest blieb die Beziehung stark unterkühlt, von Verdächtigungen überschattet und trotz zweier Schwangerschaften kinderlos.

Johann Georg IV. starb bereits 1694 und Eleonore wurde mit ihren Kindern nach Pretzsch abgeschoben. Nachdem vermutet wurde, die Söhne Johann Friedrichs von Ansbach aus erster Ehe würden ohne Nachkommen sterben, rückte Eleonores Sohn Wilhelm Friedrich als Erbprinz nach. Einziger Lebensinhalt wurde nun ihre Tochter Caroline, die sie 13-jährig schließlich 1696 als Vollwaise zurückließ. Die brandenburgische Kurfürstin Sophie Charlotte nahm sie auf; später wurde sie britische Königin.

Nachkommen

  • Wilhelmine Caroline (1683–1737) ⚭ (1705) Georg II., König von Großbritannien
  • Friedrich August (1685–1685)
  • Wilhelm Friedrich (1686–1723), Markgraf von Brandenburg-Ansbach1

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Eleonore Lorenz

Eleonore Lorenz (* 30. Mai 1895 in Dresden; † 11. Juli 1949 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin.

Lorenz kam in Dresden zur Welt und erlernte an der Klemich’schen Handelsschule den Beruf einer Stenotypistin. Sie schrieb Gedichte, die in verschiedenen Zeitungen, darunter der Literarischen Welt, der Kolonne und in Westermanns Monatsheften erschienen und ab den 1930er-Jahren gesammelt veröffentlicht wurden. Für ihren Gedichtband Italienische Gesänge, der 1940 erschien, übertrug sie zudem Gesänge Gaspara Stampas ins Deutsche.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Lorenz eine erfolgreiche Lyrikerin und galt als eine der „bekanntesten Dichterinnen des Reichs“. Ihre Gedichte wurden unter anderem in den Nationalsozialistischen Monatsheften abgedruckt; ihr Porträt samt literarischer Besprechung findet sich auch in der 1941 erschienenen Anthologie Volkhafte Dichtung der Zeit wieder. „Ziemlich spät erst trat sie [literarisch] an die Öffentlichkeit, ihr Werk atmet daher Reife“, befand die Zeitschrift für Deutschkunde im Jahr 1939. Der Komponist Fritz Karschner veröffentlichte 1943 seine Gesänge nach Gedichten von Eleonore Lorenz für Stimme und Klavier und der Dresdner Komponist Fritz Reuter 1961 die Kantate Gartenfreuden nach Worten von Eleonore Lorenz.

Im Jahr 1938 wurde Lorenz mit dem im Jahr zuvor erstmals gestifteten Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Der heutigen Kritik gilt sie als „religiös-mystisch inspirierte, deutschtümelnde Lyrikerin“.1

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Ella Law

Ella Law (31.01.1859-03.01.19291; geb. Ella Mary Law, auch Lau) war eine Frauenrechtlerin und Kleider- und Sozialreformerin. Law, deren Eltern vermutlich aus London stammen (Mutter Susanne Marie Juliane Law, geb. Willert) , war sozial und politisch engagiert. Ihr Name findet sich auf der Liste der Wahlvorschläge zur Volkskammer 19192, zur Stadtverordnetenwahl 1921 ließ sich „Privata Ella Lau“ aufstellen. Law trat für zeitgemäße Frauenkleidung ein: Seit der Gründung des Dresdner Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung 1897 war sie bis kurz vor ihrem Tod aktive Vorständin3. Durch ihr Engagement wurde Dresden von 1903 bis 1906 zum „Hauptort“ des Landesverbands. Sie setzte sich für dessen Teilnahme an der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden ein, wo der Verband eine Silbermedaille gewann. Im Verein Volkswohl war Law von 1902 bis 1928 Vorständin4. Am 21. November 1917 gründete sie den Landesverband Sächsischer Frauenvereine mit und wurde einstimmig zu dessen Vorsitzenden gewählt5.

Zunächst lebte sie Wachwitz6, später in Seevorstadt (Moltkeplatz 87 und Moltkeplatz 48).

1897–1928 Vorständin des Dresdner Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung

1901 Publikation Die Reform der Frauenkleidung in wissenschaftlicher und gesundheitlicher Beziehung

1902–1928 Vorständin im Verein Volkswohl

1903–1906 Redaktionsleitung der Vereinsmitteilung der Freien Vereinigung für Verbesserung der Frauenkleidung

1904 Konferenzvorsitz International League for the Reform of Women’s Dress

1907 Vertretung im Internationalen Verband für Verbesserung der Frauenkleidung

1911 Mitwirkung bei der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden

1917 Mitgründung und Vorsitz des Landesverbandes Sächsischer Frauenvereine

1919 auf Wahlliste zur Volkskammer

1921 Aufstellung zur Stadtverordnetenwahl

Edeltraud Leithold

Edeltraud Leithold, Buchhändlerin, trat 1927 als Teilhaberin in das Geschäft ihres Vaters Max Leithold auf der Bautzner Straße ein. Ab 1952 Medizinische Fachbuchhandlung. 1970 Wilhelm-Bracke-Medaille des Börsenvereins für den deutschen Buchhandel. 1978 Geschäftsaufgabe, Whg. auf dem Weißen Hirsch, 1992 Altenheim Neufriedstein.1

Dina Lichtenstadt

Dina Lichtenstadt, Witwe des verstorbenen Kaufmanns Jacob Salomon Lichtenstadt (1797: Schössergasse 361, 1799: Schreibergasse 27). Gesuch um Gestattung ihres und ihrer fünf Kinder Aufenthaltes hierselbst 1815.1

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Friederike Louise Schaarschuck

Friederike Louise Schaarschuck, deren Vorschule 1851, Concession 1852, Bericht über dieselbe 1854, verweigerte Concession 1854.1

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Friederike Funk

Friederike Funk, verh. La Grua bzw. Funk La Grua (* 14. November 1796 in Meißen; † nach 1863) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran) und königlich-sächsische Kammersängerin in Dresden.

Die Tochter eines Postmeisters aus Meißen erhielt ab 1813 ihre Gesangsausbildung bei Johann Aloys Miksch in Dresden. Im Mai 1816 erhielt sie ihr erstes Engagement am Dresdner Hoftheater unter der Direktion von Francesco Morlacchi. Danach weilte sie, begleitet von ihrem Bruder und auf Geheiß des sächsischen Königs, zur Vervollkommnung ihrer Stimme zwei Jahre in Italien. Dieses königliche Stipendium erhielt sie durch die Vermittlung von Morlacchi. In Italien trat sie u. a. in Neapel und St. Carlo auf und nahm in Neapel Unterricht bei Niccolò Antonio Zingarelli und Luigi Mosca. Im Herbst 1818, nun engagiert an der Italienischen und Deutschen Oper in Dresden, sang sie die Titelpartie von Rossinis Elisabetta regina d’Inghilterra, 1822 die Agathe in Webers Freischütz. 1824 sang sie die Eglantine in Webers Euryanthe. Sie trat u. a. mit der Sängerin Anna Maria Neumann-Sessi und Wilhelmine Schröder-Devrient auf. 1827 ging sie nach Gastspielen in Darmstadt nochmals nach Italien, wo sie ein Engagement in Palermo erhielt. Nach der Eheschließung in Palermo mit dem Tenoristen Signor La Grua kehrte sie in den 1830er Jahren, nun unter dem Namen Friederike Funk La Grua, nach Dresden zurück und arbeitete als Gesangslehrerin. Auch nach ihrer Heirat trat sie noch vereinzelt auf. Zuletzt lebte sie bei ihrer Tochter Emmy, ebenfalls Sängerin u. a. in Paris, Dresden, Wien und Turin sowie Gesangslehrerin, in Paris. Emmy La Grua erhielt Gesangsunterricht bei Pauline Garcia und Caroline Ungher-Sabatier.1

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Friedel Landgraf

Friedel (Lina Frieda) Landgraf, geb. Thumig, war Widerstandskämpferin. Sie war das sechste von sieben Kindern einer Heimarbeiterfamilie. Nach der Schulentlassung arbeitete sie als Dienstmädchen, 1913 wurde sie Verkäuferin im Konsum und Mitglied im Zentralverband der Handlungsgehilfen. Durch ihren Bruder, der 1919 zu den Mitbegründern des Spartakusbundes gehörte, sowie durch ihren Ehemann Rudolf Landgraf wurde sie in das politische Geschehen einbezogen. 1928 trat sie der KPD bei, war ehrenamtliche Fürsorgerin im Stadtbezirk Johannstadt bis 1933. Seit 1922 war sie Mitglied im Touristenverein der Naturfreunde, 1929 in der VKA (Vereinigten Kletterabteilung) Naturfreunde der „Oppo“ und ständige Helferin im Heim. 1932 half sie bei der Vorbereitung der Kauskasus-Expedition, an der ihr Mann teilnahm. 1933 wurde die VKA („Rote Bergsteiger“) aufgelöst. Sie arbeiteten illegal weiter. Einige traten in den Alpenverein, Zweig „Meißner Hochland“ ein. Sie half beim Bau der Bergsteigerhütte in Ostrau/Bad Schandau. 1943 gab es ein illegales Treffen mit Kurt Sindermann, Herbert Blochwitz und Arthur Weineck in der Tischlerwerkstatt Kurt Schlossers. Am 17. Dezember 1943 folgte die Verhaftung. Bis Januar 1944 war sie im Polizeipräsidium inhaftiert und wirde am 30. Juni 1944 nach dem Untersuchungsgefängnis Münchner Platz überführt. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde sie vom Volksgerichtshof Berlin zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Im August 1944 kam sie in das Frauenzuchthaus Aichabach/Oberbayern, dann in ein Barackenlager bei Rosenhain und schließlich ins Frauengefängnis Lebenau/Salzburg. Am 4. Mai 1945 wurde sie von den Amerikanern befreit. Ihre Wohnung Pfotenhauer Str. 15 war ausgebombt. Am 1. August 1945 trat sie wieder der KPD bei, am 15. Oktober 45 wurde sie Fürsorgehelferin beim Rat der Stadt. Sie war die Lebensgefährtin Kurt Schlossers. Neben ihrer Arbeit in der Veteranenbetreuung erzählte sie in Schulen über die Arbeit der VKA. Zuletzt wohnte sie Comeniusstr. 68. Sie war Ehrenmitglied des Bergsteigerchores.1

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Fanny Lewald

Fanny Lewald war Erzählerin und Romanschriftstellerin, Frauenrechtlerin und Kämpferin für die Emanzipation der Juden. Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, im 17. Lebensjahr zum Christentum übergetreten, um einen Kandidaten der Theologie, den sie liebte, heiraten zu können, bereute später diesen Schritt und entsagte ihrem Geliebten. 1844 und 1848 besuchte sie Dresden, bis 1877 fanden häufige Besuche als Gast der „Montagsgesellschaft“ statt (s. Marie Stritt). 1854 heiratete sie Adolf Stahr, sie unternahmen gemeinsame Reisen, nach seinem Tod lebte sie in Berlin. Am 9. Juli 1889 zog sie nach Dresden und wohnte im Hotel „Bellevue“.

Lewald forderte das uneingeschränkte Recht der Frauen auf Bildung und auf gewerbliche Arbeit ebenso, wie sie sich gegen die Zwangsverheiratung junger Frauen einsetzte (sie selbst hatte sich in ihrer Jugend erfolgreich der Verheiratung mit einem ungeliebten Mann widersetzt). Auch gegen das Scheidungsverbot opponierte sie und sprach sich in ihrem dritten Roman Eine Lebensfrage für die Erleichterung der Ehescheidung aus. Soziale Fragen beschäftigten sie immer wieder, so in Der dritte Stand (1845) oder Die Lage der weiblichen Dienstboten (1843). Aber auch Erzählungen und Reisebilder gehörten zum Repertoire der Schriftstellerin, die oft auf Reisen war. Die Ereignisse von 1848 begleitete sie publizistisch und setzte den Revolutionen in Paris, Berlin und Frankfurt in ihren zweibändigen Erinnerungen aus dem Jahr 1848 (1850) ein Denkmal. Lewald analysierte die Konventionen und Traditionen ihrer Zeit, sparte aber auch nicht an selbstkritischen Äußerungen gegen sich und das weibliche Geschlecht.1

Die Fanny-Lewald-Straße in Kleinzschachwitz wurde ihr zu Ehren benannt.

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