Elfriede Maria Scholz

Elfriede Maria Scholz, geb. Elfriede Remark (* 25. März 1903 in Osnabrück – 16. Dezember 1943 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Schneidermeisterin, die 1943 dem Terror des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fiel.

Leben

Elfriede Maria Scholz, geb. Elfriede Remark, kam am 25. März 1903 als jüngstes von fünf Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark (1867–1954) und der Anna Maria Remark, geb. Stallknecht (1871–1917) in Osnabrück zur Welt. Ihr Bruder war der spätere Schriftsteller Erich Maria Remarque (eigentlich Erich Paul Remark; * 22. Juni 1898 in Osnabrück – † 25. September 1970 in Locarno). Sie absolvierte eine Schneiderlehre und führte in Dresden als Damenschneiderin ab Mitte der 1930er-Jahre ein eigenes Geschäft. 1941 heiratete Sie den Musiker Heinz Scholz.

Wie ihr Bruder war sie eine überzeugte Gegnerin der Nationalsozialisten. Eine Aussage gegenüber einer Kundin, dass der Krieg doch verloren sei, führte nach Denunzierung bei der Gestapo zu ihrer Verhaftung. Im Oktober 1943 wurde sie vor dem Volksgerichtshof in Berlin unter Vorsitz von Roland Freisler wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Freisler soll sich in seinem Urteil explizit auf ihren pazifistischen Bruder bezogen und während der Verhandlung ausgerufen haben: „Ihr Bruder ist uns leider entwischt – Sie aber werden uns nicht entwischen.“

Das Urteil wurde am 16. Dezember 1943 in der Richtstätte des Strafgefängnisses Berlin-Plötzensee durch Enthauptung mit dem Fallbeil vollstreckt.

Die Nachricht vom Tod seiner Schwester, zu der der Kontakt abgebrochen war, veranlasste ihren Bruder Erich Maria Remarque, sich in seinem Werk mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Der Roman Der Funke Leben (1952) ist seiner Schwester gewidmet. Er hatte von ihrem Tod erst 1946 erfahren.

Im Jahr 1968 benannte ihre Geburtsstadt Osnabrück eine Straße nach ihr.

Gedenken

  • 1968 benannte ihre Geburtsstadt Osnabrück eine Straße nach ihr.
  • In Dresden erinnert seit September 2013 ein „Stolperstein“ an Elfriede Scholz.
  • Zum 70. Todestag Elfriede Scholz’, dem 16. Dezember 2013, wurde in Berlin-Charlottenburg eine Gedenktafel enthüllt.
  • Zum 75. Todestag, am 16. Dezember 2018, wurde ein Gedenkstein auf der Grabstätte der Mutter Anna Maria Remark auf dem Hasefriedhof Osnabrück aufgestellt.

Dokumentation

  • Zum Tode verurteilt – Elfriede Scholz, Schwester von Erich Maria Remarque (Regie: Kurt Rittig, 2005)1

Eleonore Manfroni

Eleonore Manfroni stellte 1816 ein Gesuch um Concession für eine Speisewirtschaft.1

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Martha Urbach

Martha Urbach, geborene Hentschel, wurde am 17. Mai 1900 geboren. Ihr Mann Jacob Benjamin Urbach wurde am 5. November 1893 in Alexandrowo, im heutigen Polen geboren. Er arbeitete als Vertreter und befand sich seit dem 25. August 1917 in Sachsen. Das Ehepaar hatte die drei Kinder Siegfried, Fanny und Edith.

Salomon Siegfried Urbach wurde am 25. März 1920, seine Schwestern Fanny Urbach am 13. März 1921 und Edith Urbach am 5. Dezember 1922 in Dresden geboren. Siegfried feierte 1933 in der Synagoge seine Bar Mizwah. Zum Unterhalt der Familie konnte er als Arbeitsbursche beitragen. Fanny ging auf die 22. Volksschule in der Louisenstraße, ab 1937 besuchte sie gemeinsam mit ihrer Schwester Edith die 2. Mädchen-Berufsschule in Dresden.

Jacob Urbach wurde bereits 1936 nach Polen ausgewiesen und gilt seitdem als verschollen. Siegfried wurde vermutlich gemeinsam mit seiner Mutter während der sogenannten Polen-Aktion am 28. Oktober 1938 nach Polen ausgewiesen. Vermutlich lebten beide im Ghetto in Łódź. Das Schicksal der beiden ist ebenfalls unbekannt. Die beiden Schwestern Fanny Urbach und Edith Urbach konnten fliehen (nach Palästina) und überlebten die Verfolgungen. Quellen behaupten, dass Edith im Kibbuz El Haschoveth gelebt hat, Fanny ab 1947 in Wien lebte und ab 1960 ebenfalls nach Israel ging.

Gedenken

Am 5. Dezember 2013 wurden zur Erinnerung an die Familie Urbach fünf Stolpersteine auf der Königsbrücker Straße 37 (Dresden-Äußere Neustadt) gesetzt.1

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Marion Steinhart

Marion Steinhart kam am 26. Juli 1931 in Dresden zur Welt. Ihre Eltern waren Kurt und Sonja Steinhart, geb. Goldschmidt. Ihre Großeltern väterlicherseits Richard und Bertha Steinhart, geb. Auerbach.  Sie musste mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in das „Judenhaus“ auf der Strehlener Straße ziehen und wurde mit ihnen 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie ein Jahr später in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.

Gedenken

Am 24. September 2013 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart (Richard und Bertha Steinhart, deren Sohn Kurt Steinhart, und die Enkel Marion Steinhart und Gert Steinhart) fünf Stolpersteine auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt. Bereits am 11. Juni 2011 wurde zur Erinnerung an die Schwiegertochter Sonja Steinhart ein Stolperstein auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt.1

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Ella Law

Ella Law (31.01.1859-03.01.19291; geb. Ella Mary Law, auch Lau) war eine Frauenrechtlerin und Kleider- und Sozialreformerin. Law, deren Eltern vermutlich aus London stammen (Mutter Susanne Marie Juliane Law, geb. Willert) , war sozial und politisch engagiert. Ihr Name findet sich auf der Liste der Wahlvorschläge zur Volkskammer 19192, zur Stadtverordnetenwahl 1921 ließ sich „Privata Ella Lau“ aufstellen. Law trat für zeitgemäße Frauenkleidung ein: Seit der Gründung des Dresdner Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung 1897 war sie bis kurz vor ihrem Tod aktive Vorständin3. Durch ihr Engagement wurde Dresden von 1903 bis 1906 zum „Hauptort“ des Landesverbands. Sie setzte sich für dessen Teilnahme an der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden ein, wo der Verband eine Silbermedaille gewann. Im Verein Volkswohl war Law von 1902 bis 1928 Vorständin4. Am 21. November 1917 gründete sie den Landesverband Sächsischer Frauenvereine mit und wurde einstimmig zu dessen Vorsitzenden gewählt5.

Zunächst lebte sie Wachwitz6, später in Seevorstadt (Moltkeplatz 87 und Moltkeplatz 48).

1897–1928 Vorständin des Dresdner Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung

1901 Publikation Die Reform der Frauenkleidung in wissenschaftlicher und gesundheitlicher Beziehung

1902–1928 Vorständin im Verein Volkswohl

1903–1906 Redaktionsleitung der Vereinsmitteilung der Freien Vereinigung für Verbesserung der Frauenkleidung

1904 Konferenzvorsitz International League for the Reform of Women’s Dress

1907 Vertretung im Internationalen Verband für Verbesserung der Frauenkleidung

1911 Mitwirkung bei der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden

1917 Mitgründung und Vorsitz des Landesverbandes Sächsischer Frauenvereine

1919 auf Wahlliste zur Volkskammer

1921 Aufstellung zur Stadtverordnetenwahl

Dorothee Elisabeth Mühlbach

Dorothee Elisabeth Mühlbach ersuchte 1764 um ihre Annahme als Hebamme.1,2

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Dorothea Schlegel

Dorothea Friederike Schlegel, geboren als Brendel Mendelssohn, seit 1814 auch von Schlegel, war eine Literaturkritikerin und Schriftstellerin der Romantik, Lebensgefährtin und spätere Ehefrau von Friedrich Schlegel. Die Tochter des jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn war eine der prominentesten jüdischen Frauen, die um 1800 zum Christentum übertraten.

Brendel Mendelssohn wurde am 24. Oktober 1764 als zweite Tochter von Moses und Fromet Mendelssohn geboren. Mit vierzehn Jahren wurde sie im Jahr 1778 mit dem zehn Jahre älteren Kaufmann Simon Veit verlobt, den sie am 30. April 1783 im Alter von achtzehn Jahren heiratete. Zwischen 1787 und 1793 bekam sie vier Söhne, von denen zwei überlebten: Johannes Veit und Philipp Veit, die später zu den Mitbegründern der nazarenischen Malerschule wurden. Im Salon ihrer Freundin Henriette Herz lernte sie im Juli 1797 den jungen Friedrich Schlegel kennen, der noch im selben Jahr ihr Geliebter wurde. Friedrich Schlegels für damalige Verhältnisse skandalöser Roman Lucinde (1799) ist eine ins Programmatische ausgeweitete Darstellung ihrer freizügigen Beziehung.

Am 11. Januar 1799 ließ sich das Ehepaar Veit durch ein Rabbinatsgericht scheiden. Brendel Veit erhielt das Sorgerecht für ihren jüngeren Sohn Philipp Veit unter der Bedingung, nicht wieder zu heiraten, sich nicht taufen zu lassen und ihre Kinder nicht zum Übertritt zum Christentum zu bewegen. Durch die Scheidung verlor sie außerdem die Berechtigung, in Berlin zu leben. Seit der Scheidung nannte sie sich Dorothea, indem sie ihren jüdischen Vornamen ablegte. Sie lebte nun frei und öffentlich mit Friedrich Schlegel zusammen. Sie zog mit ihm, seinem Bruder August Wilhelm Schlegel und dessen Frau Caroline nach Jena, um dort, wo sich mit Novalis, Ludwig Tieck und Schelling ein Zentrum der literarischen Romantik etablierte, eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Dorothea wurde durch die Jenaer Gemeinschaft zum ersten Band des Romans Florentin (1801) angeregt, der anonym unter der Herausgeberschaft Friedrich Schlegels erschien und in dem sie Goethes Wilhelm Meister und Tiecks Franz Sternbalds Wanderungen nacheiferte.

1802 übersiedelte das Paar nach Paris, wo Dorothea 1804 zum Protestantismus übertrat und die Trauung mit Friedrich Schlegel vollzog. Im selben Jahr zog das Ehepaar nach Köln. In den folgenden Jahren übersetzte sie verschiedene Werke aus dem Französischen, darunter Erinnerungen wie jene der Margarete von Valois, Rittergeschichten sowie Germaine de Staëls Roman Corinna oder Italien (vier Bände, 1807), der wiederum unter dem Namen ihres Mannes als Herausgeber und Übersetzer erschien. Schlegel sollte viele Arbeiten seiner Frau sogar in seine Werkausgabe aufnehmen. Dorothea verstand sich auch selbst als Zuarbeiterin ihres Mannes und wünschte sich, „Friedrich sein Geselle zu werden“. In den von Schlegel herausgegebenen Zeitschriften erschienen zudem literaturkritische Arbeiten seiner Frau.

1808 wechselte Dorothea, noch in Köln, erneut die Religion, diesmal gemeinsam mit Friedrich Schlegel, indem beide zum Katholizismus übertraten – wofür Schlegels protestantische Familie, die diesen Religionswechsel missbilligte, sie verantwortlich machte. Die Tochter des prominenten jüdischen Vertreters der Aufklärung und Toleranz war nun gemeinsam mit ihrem zweiten Mann davon überzeugt, dass es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil gebe, und bemühte sich, unter ihren Freunden und in ihrer Familie Proselyten zu werben, worauf sich auch ihre beiden Söhne katholisch taufen ließen. 1808 zog das Paar auch nach Wien, wo Dorothea Schlegel zeitweise Umgang mit Rahel Varnhagen von Ense – einer alten Freundin aus Berliner Tagen –, Wilhelm von Humboldt und Joseph von Eichendorff pflegte. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Frankfurt am Main (1816–1818), wo ihr Mann als österreichischer Diplomat beim Bundestag des Deutschen Bundes tätig war, zog das Paar 1818 nach Rom, wo Dorotheas nazarenisch gesinnte Söhne als Maler arbeiteten. Als ihr Mann 1829 in Dresden starb, übersiedelte sie nach Frankfurt zu ihrem Sohn Philipp, der dort Direktor des Städelschen Kunstinstituts war.

Ihr Grab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof, im Gewann B, Grabnummer 180.

Ehrungen

Nach ihr ist der Dorothea-Schlegel-Platz in Berlin sowie die Dorothea-Veit-Straße in Jena-Lobeda benannt.1

Dora Vollmöller-Mirus

Dora Vollmöller-Mirus (geb. Theodora Elisabeth Mirus) war Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. 1887 heiratete sie Dr. Karl Vollmöller, Professor an der Uni Göttingen, 1891 Übersiedlung nach Dresden. Gründung des Augusta-Heims in Leisnig (Sommeraufenthalt für Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Handlungsgehilfinnen u.a.). Im Vorstand des Vereins für Handlungsgehilfinnen und des Vereins Freundinnnen junger Mädchen. Verbandsvorsitzende des Landesverbandes für christlichen Frauendienst 1910-1912. Vorgängerin: Rosa von Zezschwitz. Nachfolgerin: Marie von Carlowitz. Sie wohnte auf der Wiener Straße 9. 1, 2, 3

Sie war die Tochter des Rechtsanwalts und sächsischen Hofrats Karl Adolf Mirus (1829–1907) und der Auguste Wilhelmine Buhle (1839–1900). Die Mutter war Nachfahrin einer Textilfabrikantenfamilie in Polen und brachte bedeutendes Vermögen in die Familie ein. Theodora erhielt ihre Erziehung durch eine Gouvernante und Privatlehrer. Das Vermögen der Familie erlaubte ihr schon in jungen Jahren zahlreiche größere Reisen. Im Haus Gottfried in Tölz, einem Besitz der Eltern, verlobte sie sich am 31. August 1886 mit Karl Vollmöller, zu dem Zeitpunkt Professor der Philologie in Göttingen. Am 18. Januar 1887 folgte die Heirat. Dadurch wurde sie die Schwägerin der Sozialreformerin Emilie Vollmöller.

Im Jahr 1891 zog die Familie nach Dresden, wo sie aus altem Buhle’schen Besitz zahlreiche Immobilien besaß. Vollmöller war sozial engagiert, auf dem Gebiet der Inneren Mission tätig und setzte sich vor allem für arbeitende Frauen und Mädchen ihrer Zeit ein. In Leisnig gründete sie das Augusta-Heim, in dem Autorinnen, Lehrerinnen, Handlungsgehilfinnen und andere berufstätige Frauen den Sommer verbringen konnten. Ihr Mann engagierte sich gemeinsam mit seinem Bruder Robert Vollmöller in deren Heimatort Ilsfeld nach der Brandkatastrophe von 1904 für die Nothilfe und den Wiederaufbau und gründete dort 1906 das nach ihr benannte Kleinkinderpflegeheim Dorastift. Die Brüder wurden 1906 zu Ehrenbürgern von Ilsfeld ernannt.

Von 1910 bis 1912 war Vollmöller Verbandsvorsitzende des „Landesverbandes für christlichen Frauendienst“. Auch im Vorstand des „Vereins für Handlungsgehilfinnen“ und des Vereins „Freundinnen junger Mädchen“ hatte Vollmöller Posten inne. Ihre Schriften veröffentlichte sie unter dem Namen Dora Vollmöller. Sie war eine enge Freundin der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, der Großmutter Katia Manns.4

Ihr Grab befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof.

Dora Menzler

Dora Menzler war Gymnastiklehrerin. 1906 legte sie ihr preußisches Turnlehrerinnenexamen in Kiel ab. 1908 gründete sie eine eigene Schule zur Ausbildung von Gymnastiklehrerinnen in Leipzig, 1931 erfolgte der Umzug nach Hellerau. Die Dora Menzler-Schule für Gymnastik, gestaltete Bewegung und Musikerziehung befand sich im im Festspielhaus Hellerau, Dora Menzlers Wohnung am Anstaltsplatz. Im Sommer wurde die Schule nach Wustrow verlegt. 1933 übergab sie die Leitung ihrer Schülerin Hildegard Marsmann, da sie als „Halbjüdin“ eine Schließung befürchten musste und zog sich aus Hellerau zurück nach Wustrow. Sie lebte dann wieder in Dresden auf der Wiener Straße. Gegen Kriegsende hielt sie sich in Hellerau auf und bei Fliegeralarm wurde sie, nachdem die Schüler sich im Keller eingefunden hatten, in einem anderen Keller versteckt.

Ihr Grab befindet sich in Wustrow.1

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Friederike Wolfhagen („Marie Norden“)

Friederike Marie Ernestine Wolfhagen (Pseudonym: Marie Norden) war Mitarbeiterin von Louise Ottos „Frauen-Zeitung“ sowie der „Dresdner Zeitung“.

Wolfhagen wurde als sechstes Kind von insgesamt neun Geschwistern geboren und am 25. Januar 1813 in der St.-Laurentius-Kirche evangelisch getauft. Ihr Vater Friedrich Wolfhagen (1777–1846), der Advokat war und in Kiel studiert hatte, übte im Namen des dänischen Königs Christian VIII. die Ämter des Stadtsekretärs, Polizeimeisters und Bürgermeisters von Tönning aus. Ihre Mutter war Charlotte Christiane, geb. Hansen. Wolfhagen wurde wie ihre Geschwister von einem Hauslehrer unterrichtet und anschließend nach Kopenhagen zur Vervollständigung ihrer Erziehung geschickt. Auf Grund einer Krankheit ihres Vaters, der seinen Abschied aus dänischen Diensten nehmen musste, zog die Familie nach Wandsbek vor den Stadttoren Hamburgs. In den folgenden Jahren reiste Wolfhagen sehr viel. Neben Aufenthalten in Kopenhagen, Helgoland und Süddeutschland besuchte sie auch die Schweiz, Österreich und Norditalien. Zudem hatte sie ihren Vater zu pflegen, der 1846 verstarb.

Seit 1836 publizierte sie Romane, Erzählungen und Novellen, immer unter Pseudonym (Marie Norden oder M. Norden). Nach dem Tode ihres Vaters zog sie gemeinsam mit ihrer Schwester Therese und ihrer Mutter nach Dresden, vermutlich um sich als Malerin ausbilden zu lassen. Sie nahm Anteil an der revolutionären Ereignissen des Jahres 1848/49 und am Dresdner Maiaufstand 1849. In Dresden trat sie in freundschaftliche Beziehungen mit Friedrich Anton Serre, dem Gründer der Schillerstiftung. Sie korrespondierte mit Louise Otto, Karl Gutzkow, Lorenz Diefenbach und anderen.

Nach 1867 schrieb Wolfhagen keine Romane mehr. Sie war an Gelenkrheumatismus erkrankt und verstarb unverheiratet am 3. Juli 1878 in Dresden. Louise Otto widmete ihr einen warmherzigen Nachruf. Ihre Schwester, Therese Wolfhagen, übermittelte Franz Brümmer biografische Angaben für einen Lexikonartikel.

Wie viele Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts in Deutschland zog Wolfhagen es vor, unter einem Pseudonym an die Öffentlichkeit zu treten. Da sie nicht von ihrer Familie abhängig sein wollte und mit 24 Jahren noch unverheiratet war, trat sie 1836 mit zwei Erzählungen an die Öffentlichkeit. In Der Brand von Pera und Die Empörung zu Kairo ging es um den Aufstand der Ägypter gegen Napoleon im Jahr 1789. In dem Roman Der Matador beschäftigte sie sich mit den Karlistenkriegen. Mitte der 1840er-Jahre begann sie sich mit sozialen Problemen, wie dem Weberaufstand von 1844, den sozialen Problemen der Besitzlosen, der Frauenfrage und den revolutionären Ereignissen in Dresden zu beschäftigen. Besonders häufig widmete sie sich der Schleswig-Holsteinischen Frage, so in Die Friedensfrage in Schleswig-Holstein oder in Die Dänen hinter dem Danewerk. Historischer Roman aus der jüngsten Vergangenheit Schleswig-Holsteins. Marie Norden war eine produktive Schriftstellerin. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Schriftstellerinnen, die ihr Schaffen durch Geschichten von Frauen und deren Auf- oder Abstieg aus „moralischen Gründen“ behandelten, nahm sich Marie Norden den aktuellen gesellschaftlichen Fragen und Zeitfragen der entstehenden Proletarisierung breiter Bevölkerungsschichten und der beginnenden Emanzipation der Frau an. Trotz hoher Auflagen geriet ihr Werk nahezu in Vergessenheit.1

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