Regina Kohn

Regina Kohn wurde am 25. März 1919 geboren, ihre Eltern waren Leizer und Bela Kohn, geb. Podhorzer.

Die Familie Kohn hatte fünf Töchter (Edith, Regina, Nelly, Freidl/Frieda und Fanny) und führte ein koscheres Fleisch- und Wurstwarengeschäft auf der Ziegelstraße 9 und belieferte u.a. die jüdische Gemeinde Dresdens.

Im Zuge der sogenannten Polen-Aktion vom 28. Oktober 1938 wurden die Eltern mit den Töchtern Regina und Fanny aus Deutschland zwangsverwiesen und nach Polen abgeschoben. Sie wurden nach Przemyśl abgeschoben. Bis heute kennt die Familie nicht das genaue Schicksal ihrer Angehörigen. Sie nimmt an, dass Leizer, Bela und deren Töchter Regina, Edith und Fanny Kohn 1939 oder 1940 in Polen ermordet wurden.

Gedenken

Am 25. November 2012 wurden zur Erinnerung an die Familie Kohn fünf Stolpersteine auf der Pestalozzistraße 1 (Dresden-Innere Altstadt) gesetzt. Barbara Allen-Brecher, Nellys Tochter, spendete die Stolpersteine für ihre Großeltern sowie die drei ermordeten Tanten.1

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Dorothea Rothholz

Dorothea Rothholz wurde am 5. April 1867 geboren und war mit Jakob Rothholz verheiratet. Das Paar lebte in Pobiedziska (Posen), wo Jakob als Getreidehändler tätig war. Das Paar war bereits pensioniert, als es im Anschluss des Ersten Weltkrieges nach Dresden kam. Die Familie lebte in einem der villenartigen Mehrfamilienhäuser mit Jugendstilelementen auf der Anton-Graff-Straße 17, das die Familie selbst besaß. Ihr Mann Jakob Rothholz verstarb bereits 1932. Er ist auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in der Fiedlerstraße begraben. Das Paar hatte sechs Kinder: Siegbert, die Zwillingssöhne Alfred und Leo Rothholz, Johanna (Anny), Heinrich (Henry Redwood) sowie Lina Mendelsohn, geb. Rothholz. Henry Redwood emigrierte ca. 1928 und Anny Rothholz floh 1934, beide starben in England. Die Söhne Siegbert und Leo sind ebenfalls auf dem Neuen Jüdischen Friedhof beerdigt. Leo Rothholz ist auf dem Ehrenmal für die jüdischen Opfer des Ersten Weltkriegs aus dem Jahr 1916 vermerkt, das sich ebenfalls auf dem Friedhof befindet. Die Familie floh 1938 bzw. 1939 nach England, wo Dorothea Rothholz 1940 am 28. Januar im Alter von 72 Jahren verstarb.

„Both my grandparents were reired the entire time they lived in Dresden. They arrived there from Pudewutz (Posen) after the end of World War 1 where my grandfather was a grain merchant. My grandmother had no career.“

Ihr Enkelsohn Peter L. Rothholz (Santa Monica, USA) spendete einen Stolperstein in Erinnerung an seine Großmutter. Dieser befindet sich auf der Anton-Graff-Straße 17.1

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Friederike Charlotte Richter

Friederike Charlotte Richter war Victualien- und Dorfwarenkramhändlerin in Neudorf; über sie berichtet die Rügensache gegen Hahnefeld und Vogel in Neudorf 1814. Die Richterin macht geltend, dass sie Neudorf während der Belagerung durch die Franzosen ordentlich mit Waren versorgt hat, auch die Einquartierung, und so Schaden vom Ort ferngehalten hat. Dies wird ihr auch vom Bürgermeister bestätigt. Außerdem ist ihr Mann nicht mehr erwerbsfähig, so dass sie mit dem Handel ihre Familie ernähren muss. Durch den Krieg sind aber auch weitere Bürger verarmt, die ebenfalls durch den Handel sich ernähren wollen, u.a. auch eine Witwe Naumannin, die für ein Kind zu sorgen hat. Sie hat das Haus der Richterin gekauft und will nun auch den Handel übernehmen, was die Richterin nicht zugibt. Handeln wollen auch Hahnefeld und Vogel und eine Frau Gäblerin. Schließlich stellt der Bürgermeister an den König die Bitte, auch den anderen Händlern die Concession zu erteilen, weil Stadt Neudorf inzwischen sich stark vergrößert hat und die Einwohnerzahl gewachsen ist. Neudorf, ein ehemaliger Stadtteil Dresdens, lag an der Stelle der heutigen Moritzburger Straße und gehört heute zur Leipziger Vorstadt.1

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Dr. Frieda Fromm-Reichmann

Dr. Frieda Fromm-Reichmann war Ärztin.

Sie wurde als älteste Tochter einer jüdischen Bankiersfamilie geboren, ihre Tante mütterlicherseits war die Sozialreformerin Helene Simon. Ihre Eltern waren Alfred Reichmann und Klara Sara Reichmann (geborene Simon). Da diese keine Söhne hatten, erlaubten sie ihrer Ältesten mehr, als andere jüdisch-orthodoxe Frauen zu jener Zeit durften. Ihr Vater ermutigte sie, Medizin zu studieren. Scheinbar hatte Frieda bereits als Kind eine Art „protektive Haltung“ geübt, welche bei ihr später als Therapeutin wieder durchschien.

Ihr Staatsexamen und die Promotion zum Dr. med. bestand sie in Königsberg 1913, ihre Approbation erhielt sie 1914. Anschließend arbeitete sie an der Uni-Nervenklinik Königsberg 1914 – 1918, in Frankfurt/M. 1918 – 1920, danach in Dresden im Privatsanatorium Weißer Hirsch bis 1923. Später praktizierte sie in Berlin und Heidelberg. Während des Ersten Weltkrieges behandelte sie als Assistentin des Neurologen und Psychiaters Kurt Goldstein an der Nervenklinik der Universität Frankfurt am Main in verschiedenen Lazaretten gehirnverletzte deutsche Soldaten. Dies war eine Position, welche eine Frau zu dieser Zeit formal nie genehmigt bekommen hätte – die preußische Armee beschäftigte keine Frauen. Sie wurde deshalb als inoffizielle Leitung an der Klinik angestellt und von der Universität bezahlt.2

Sie war seit 1926 verheiratet mit dem Psychoanalytiker Erich Fromm. 1931 kam es zur Trennung, die Ehe wurde 1942 in den USA geschieden.2
1929 gründeten sie gemeinsam das Frankfurter Institut für Psychoanalyse.
Ihre Emigration führte Frieda fromm-Reichmann 1933 über Straßburg und Palästina in die USA.
1943 gründete sie mit Harry Stack Sullivan, Erich Fromm, Clara Thompson und Janet Rioch das William Alanson White Institute of Psychiatry, Psychoanalysis and Psychology. Sie lehrte an der Washington School of Psychiatry und arbeitete als Director of Psychotherapy in Chestnut Lodge bis zu ihrem Tode2. Zahlreiche Schriften zur Nervenheilkunde und Psychoanalyse stammen von ihr.

Fromm-Reichmann galt mit ihrem Ansatz der Intensiven Psychotherapie im Bereich der Behandlung von Menschen mit Schizophrenie als eine Pionierin.1

Eine ihrer Patient*innen, Joanne Greenberg veröffentlichte (unter dem Pseud. Hannah Green) eine Biographie mit dem Titel „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen. Bericht einer Heilung“, für dessen Figur „Dr. Fried“ Frieda Fromm-Reichmann als Vorbild diente.

 

Franziska Romana Koch

Franziska Romana Koch, geb. Giwranek, war ursprünglich Tänzerin, dann Schauspielerin und Gesangsstudium, kreierte 1774 die Titelrolle in Schweitzers Oper „Alceste“, der ersten ernsten Oper mit deutschem Text, das Libretto stammt von Wieland. Wieland feierte die Sängerin in einem Gedicht „An Madame Koch“.1,2

Koch, Tochter des Komponisten Antonín Jiránek, gab ihr Debüt als Tänzerin 1765 in der Gesellschaft Heinrich Gottfried Kochs. Sie heiratete 1766 den Ballettmeister Friedrich Karl Koch und wandte sich ab 1769 dem Schauspiel und der Operette zu. Mit ihrem Mann ging sie 1771 nach Weimar, wo sie Gesangsunterricht von Anton Schweitzer erhielt und am Hoftheater engagiert war. In Weimar komponierte Schweitzer für Koch seine Oper Alceste. Das Libretto verfasste Christoph Martin Wieland. Die Darstellung der Alceste durch Koch bei der Uraufführung des Stücks am 16. Februar 1773 begeisterte Wieland so sehr, dass er sie in seinem Gedicht An Madam Koch feierte. Herzogin Anna Amalia, die Koch feindlich gegenüberstand, missbilligte die Oper und verbot Wieland in der Folge, weiterhin lyrisch tätig zu sein.

Nach einem Theaterbrand in Weimar und darauffolgender Aufhebung des Theaters 1774 ging Koch 1775 nach Gotha, wo sie an der neugegründeten Hofbühne engagiert wurde. Koch spielte in Gotha „das gesammte Fach der ersten Partien in der Oper und die ersten Liebhaberinnen im Schauspiel“ und der Komponist Georg Anton Benda schrieb 1776 seine Oper Romeo und Julie für sie. Im Jahr 1777 verließ Koch Gotha und wurde Mitglied der Bondini’schen Gesellschaft in Leipzig, wo sie bis 1782 als Sängerin und bis zu ihrem Weggang von der Bühne 1787 als Schauspielerin aktiv war.

Koch wurde von Zeitgenossen für ihre „herrliche Figur, eine eben so volle wie wohlklingende Stimme und außergewöhnliche Grazie“ gerühmt. Die Galerie von teutschen Schauspielern hob zudem ihre „vorteilhafte Bildung“ und „einnehmende Miene“ hervor.

Kochs Schwester Karoline Krüger (1753–1831) war ebenfalls Schauspielerin, durch deren Heirat mit Karl Friedrich Krüger war sie dessen Schwägerin. Kochs Tochter Sofie Friederike Krickeberg (1770–1842), verheiratet mit Schauspieler Karl Ludwig Krickeberg († 1818), war als Schauspielerin und Schriftstellerin erfolgreich. Auch zwei weitere Töchter, Sophie Koch (* 1781) und Marianne Koch (* 1783), wurden Schauspielerinnen. Ihre Nichte war die früh verstorbene Schauspielerin Anna Feodorowna Krüger (1792–1814).3

Franziska Amalie Richter

Franziska Amalie Richter, geb. Kirchbach, war Heimbürgin in der Wilsdruffer Amtsgemeinde, verpflichtet 1814, Klage wider dieselbe 1824, entlassen 1824.

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Annemarie Reinhard

Annemarie Reinhard war Schriftstellerin. Die gelernte Damenschneiderin trat 1948 der SED bei. Sie schloss Freundschaft mit Auguste Lazar. Verheiratet war sie mit dem Schriftsteller Götz Gode. 1956 wurde sie Mitglied im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und Vorsitzende des Bezirksverbandes Dresden. Sie wohnte auf der Cunewalder Str. 11. Nach ihr wurde die DFD-Gruppe 143 benannt.