Louise Seidler

Caroline Louise Seidler (* 15. Mai 1786 – 7. Oktober 1866) war Malerin der Romantik und unterhielt Kontake zu Goethe, Serré und Quandt.

Louise Seidler entschied sich früh für eine selbständige Tätigkeit und erreichte zielstrebig die Ausbildung zur professionellen Künstlerin. Die Wahl dieses Lebensweges bedeutete Mut, Tatkraft und Anpassungsfähigkeit zugleich. Es war auch eine Entscheidung für eine Außenseiterrolle in der Gesellschaft, denn Vorurteile gegenüber selbständig arbeitenden Frauen, insbesondere Künstlerinnen, waren weit verbreitet.

Seidler war Schülerin von Friedrich Doell (Gotha), Jacob Wilhelm Roux (Jena) sowie Johann Peter und Robert von Langer (Kunstakademie München) und profilierte sich im Kreise der Künstler in Rom als anerkannte Künstlerin.  Sie wurde gemeinsam mit Caroline Bardua von 1808 bis 1811 eine Schülerin von Gerhard von Kügelgen in Dresden. Eine ausgezeichnete Bildung in Literatur, Sprachen und Musik ermöglichte ihr die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Zirkeln in Jena, Gotha, Weimar, Dresden und Rom. Ihr zielbewusstes Kunststreben fand Anerkennung und Förderung durch Johann Wolfgang von Goethe und den Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar.

Die außerordentlich vielfältigen freundschaftlichen und künstlerischen Kontakte der Malerin zu den Gelehrten- und Künstlerkreisen in Jena, Gotha, Weimar, Dresden, München, Rom, Florenz, Frankfurt, Berlin, Bremen und Konstanz waren eine Basis für die ungewöhnliche Entwicklung der begabten Louise Seidler zur bedeutenden Malerin der Romantik.

Eingebunden in die gesellschaftlichen Kreise Weimars, wo Louise Seidler nach ihrer Rückkehr aus Italien von 1823 bis zum Tode 1866 lebte und wirkte, hatte sie Einfluss auf das künstlerische Leben in der Stadt. Sie beteiligte sich mit ihren Werken an den Kunstausstellungen in Weimar, Dresden, Berlin, Rom, Bremen, Hannover und Nürnberg. Louise Seidler war in den Künstlerkreisen jener Zeit eine anerkannte Malerin, deren Leben und Wirken ein Ansporn und Vorbild besonders für jüngere Frauen war.

Sie erreichte eine für Frauen in dieser Zeit außergewöhnlich hohe gesellschaftliche Stellung. Sie war erste Museumskustodin in Deutschland, unterrichtete Schülerinnen und lehrte Kunstgeschichte. 1835 wurde sie zur Hofmalerin ernannt und erhielt 1843 vom Großherzog Carl Friedrich die Zivil-Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft in Gold.

Ihr Leben war nicht frei von Brüchen und Schicksalsschlägen: Der Tod ihres Verlobten, die erzwungene Rückkehr aus Italien, die Verdrängung aus ihren Positionen auf Grund ihres Geschlechtes, die Wandlung des Kunstgeschmacks und damit die zunehmende Ablehnung des klassizistischen und romantischen Kunstschaffens trafen ihren Lebensnerv empfindlich. Eine zunehmende Erblindung und damit die Unmöglichkeit weiter zu arbeiten, war der größte Verlust am Ende ihres schaffensreichen und langen Lebens.

Das künstlerische Werk der Malerin ist umfangreich: annähernd 200 Gemälde und mehr als 500 Zeichnungen konnten nachgewiesen werden, doch sind viele Gemälde zerstört, verschollen oder in unbekanntem Privatbesitz. Der eigene Beitrag der Künstlerin zum zeitgenössischen Kunstschaffen ist an ihren Werken auf den Kunstausstellungen nachweisbar. Ausgewählte Beispiele werden im Kontext mit gleichen Bildthemen anderer Künstler im Buch vorgestellt.

Als christliche Künstlerin sah Louise Seidler ihre wichtigste Aufgabe darin, mit ihren Werken zur Festigung und Verbreitung des Glaubens beizutragen. In diesem Sinne gehört sie zu dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck. Christliche Werke, in denen auch die Rolle der Frau mit neuen Aspekten formuliert wurde, sind wesentlicher Teil ihres Schaffens, wie „Maria mit dem schlafenden Kind und drei Engeln (Glaube, Liebe, Hoffnung)“, 1823; die „Heilige Elisabeth“, 1822-26 und „Hagar und Ismael“, 1836. Ihr Schaffen als Historienmalerin wird durch ein umfangreiches Werk als Porträtmalerin ergänzt. In vielen Museen und Privatsammlungen befinden sich Porträts und Kinderbildnisse, die sie in feinster Malkultur in ihrer langen Schaffenszeit ausgeführt hat. Vorzügliche Porträts und ideenreiche Gemälde im romantischen Geist begründeten ihren Ruf als herausragende deutsche Künstlerin.

In Dresden ist die Louise-Seidler-Straße ihr zu Ehren benannt. Gleiches ist auch in ihrer Heimatstadt Jena geschehen. Im dortigen Damenviertel trägt sogar ein Wohnhaus ihren Namen.

Elfriede Maria Scholz

Elfriede Maria Scholz, geb. Elfriede Remark (* 25. März 1903 in Osnabrück – 16. Dezember 1943 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Schneidermeisterin, die 1943 dem Terror des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fiel.

Leben

Elfriede Maria Scholz, geb. Elfriede Remark, kam am 25. März 1903 als jüngstes von fünf Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark (1867–1954) und der Anna Maria Remark, geb. Stallknecht (1871–1917) in Osnabrück zur Welt. Ihr Bruder war der spätere Schriftsteller Erich Maria Remarque (eigentlich Erich Paul Remark; * 22. Juni 1898 in Osnabrück – † 25. September 1970 in Locarno). Sie absolvierte eine Schneiderlehre und führte in Dresden als Damenschneiderin ab Mitte der 1930er-Jahre ein eigenes Geschäft. 1941 heiratete Sie den Musiker Heinz Scholz.

Wie ihr Bruder war sie eine überzeugte Gegnerin der Nationalsozialisten. Eine Aussage gegenüber einer Kundin, dass der Krieg doch verloren sei, führte nach Denunzierung bei der Gestapo zu ihrer Verhaftung. Im Oktober 1943 wurde sie vor dem Volksgerichtshof in Berlin unter Vorsitz von Roland Freisler wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Freisler soll sich in seinem Urteil explizit auf ihren pazifistischen Bruder bezogen und während der Verhandlung ausgerufen haben: „Ihr Bruder ist uns leider entwischt – Sie aber werden uns nicht entwischen.“

Das Urteil wurde am 16. Dezember 1943 in der Richtstätte des Strafgefängnisses Berlin-Plötzensee durch Enthauptung mit dem Fallbeil vollstreckt.

Die Nachricht vom Tod seiner Schwester, zu der der Kontakt abgebrochen war, veranlasste ihren Bruder Erich Maria Remarque, sich in seinem Werk mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Der Roman Der Funke Leben (1952) ist seiner Schwester gewidmet. Er hatte von ihrem Tod erst 1946 erfahren.

Im Jahr 1968 benannte ihre Geburtsstadt Osnabrück eine Straße nach ihr.

Gedenken

  • 1968 benannte ihre Geburtsstadt Osnabrück eine Straße nach ihr.
  • In Dresden erinnert seit September 2013 ein „Stolperstein“ an Elfriede Scholz.
  • Zum 70. Todestag Elfriede Scholz’, dem 16. Dezember 2013, wurde in Berlin-Charlottenburg eine Gedenktafel enthüllt.
  • Zum 75. Todestag, am 16. Dezember 2018, wurde ein Gedenkstein auf der Grabstätte der Mutter Anna Maria Remark auf dem Hasefriedhof Osnabrück aufgestellt.

Dokumentation

  • Zum Tode verurteilt – Elfriede Scholz, Schwester von Erich Maria Remarque (Regie: Kurt Rittig, 2005)1

Eleonore Erdmuthe Luise von Sachsen-Eisenach

Eleonore Erdmuthe L(o)uise von Sachsen-Eisenach (* 13. April 1662 in Friedewald; † 9. September 1696 auf Schloss Pretzsch in Pretzsch) war eine deutsche Prinzessin aus dem Geschlecht der ernestinischen Wettiner und durch Heirat nacheinander Markgräfin von Brandenburg-Ansbach und Kurfürstin von Sachsen.

Sie wurde als Tochter des Herzogs Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach und dessen Gemahlin Johannetta von Sayn-Wittgenstein geboren. Am 4. November 1681 heiratete sie in Eisenach Markgraf Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Mit diesem hatte sie drei Kinder, bevor er 1686 an den Pocken starb. Nachfolger in Ansbach wurde ein Sohn Johann Friedrichs aus erster Ehe, und Eleonore wurde mit ihren Kindern nach Crailsheim verbracht, wo sie unter ärmlichen Verhältnissen lebten.

Auf Anraten des kurfürstlichen Ratgebers in Dresden Hans Adam von Schöning, der eine Annäherung an Brandenburg suchte, heiratete die verwitwete Fürstin von Ansbach im Einvernehmen mit dem Oberhaupt des Hauses Hohenzollern Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, am 17. April 1692 in Leipzig den sächsischen Kurfürsten Johann Georg IV.

Diese Ehe gestaltete sich äußerst unglücklich, war Johann Georg IV. doch nicht bereit, von seiner Geliebten Magdalena Sibylla von Neitschütz abzulassen. Zwischen den Eheleuten soll es nach Darstellung des (allerdings völlig unzuverlässigen) Karl Ludwig von Pöllnitz zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, die darin gipfelten, dass Johann Georg mit dem Degen auf seine Gemahlin losging und ihn sein Bruder entwaffnen musste, um Schlimmeres zu verhindern. Zumindest blieb die Beziehung stark unterkühlt, von Verdächtigungen überschattet und trotz zweier Schwangerschaften kinderlos.

Johann Georg IV. starb bereits 1694 und Eleonore wurde mit ihren Kindern nach Pretzsch abgeschoben. Nachdem vermutet wurde, die Söhne Johann Friedrichs von Ansbach aus erster Ehe würden ohne Nachkommen sterben, rückte Eleonores Sohn Wilhelm Friedrich als Erbprinz nach. Einziger Lebensinhalt wurde nun ihre Tochter Caroline, die sie 13-jährig schließlich 1696 als Vollwaise zurückließ. Die brandenburgische Kurfürstin Sophie Charlotte nahm sie auf; später wurde sie britische Königin.

Nachkommen

  • Wilhelmine Caroline (1683–1737) ⚭ (1705) Georg II., König von Großbritannien
  • Friedrich August (1685–1685)
  • Wilhelm Friedrich (1686–1723), Markgraf von Brandenburg-Ansbach1

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Sonja Steinhart

Sonja Steinhart, geb. Goldschmidt kam am 18. November 1910 in Braunschweig zur Welt. Der Ehe mit Kaufhausbesitzer Kurt Steinhart entstammten zwei Kinder: Marion und Gerd Steinhart. Ihre Schwiegereltern waren Richard und Bertha Steinhart, geb. Auerbach. Sie war als Verkäuferin tätig, musste in das „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen und wurde über das „Judenlager Hellerberg“ (1942) mit ihren Kindern nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt starb.

Gedenken

Am 24. September 2013 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart (Richard und Bertha Steinhart, deren Sohn Kurt Steinhart, und die Enkel Marion Steinhart und Gert Steinhart) fünf Stolpersteine auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt. Bereits am 11. Juni 2011 wurde zur Erinnerung an die Schwiegertochter Sonja Steinhart ein Stolperstein auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt.1

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Marion Steinhart

Marion Steinhart kam am 26. Juli 1931 in Dresden zur Welt. Ihre Eltern waren Kurt und Sonja Steinhart, geb. Goldschmidt. Ihre Großeltern väterlicherseits Richard und Bertha Steinhart, geb. Auerbach.  Sie musste mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in das „Judenhaus“ auf der Strehlener Straße ziehen und wurde mit ihnen 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie ein Jahr später in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.

Gedenken

Am 24. September 2013 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart (Richard und Bertha Steinhart, deren Sohn Kurt Steinhart, und die Enkel Marion Steinhart und Gert Steinhart) fünf Stolpersteine auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt. Bereits am 11. Juni 2011 wurde zur Erinnerung an die Schwiegertochter Sonja Steinhart ein Stolperstein auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt.1

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Bertha Steinhart

Bertha Steinhart, geb. Brauch, kam am 7. August oder 9. März 1892 in Neudorf/Krs. Tachau(Tachov) zur Welt. Sie war verheiratet mit Max Steinhart ( *22. Juli 1881 in Tachov/+ ~1944 in Auschwitz-Birkenau verschollen). Die Familie hatte drei Kinder: Gerhart, geboren am 19. Februar 1914, Edith, geboren am 7. Dezember 1921 und Erwin, geboren am 13. Januar 1918. Alle drei Kinder kamen in Dresden zur Welt. Die Familie wohnte im zweiten Stock der Laubestraße 24 in Dresden.
Am 21. Januar 1942 wurde das Ehepaar Max und Bertha mit Tochter Edith und dem Bruder von Max, Oskar Steinhart sowie dessen Familie ins Ghetto Riga deportiert. Bertha wurde mit Tochter Edith am 19. Juli 1944 von Riga nach Stutthof und später nach Riga-Strasdenhof deportiert. Dort wurde Bertha am 19. November 1944 ermordet.

Gedenken

Am 11. September 2014 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart fünf Stolpersteine auf der Laubestraße 24 (Dresden-Strießen) gesetzt.1

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Bertha Steinhart

Bertha Steinhart, geb. Auerbach kam am 1. September 1875 in Tauchau zur Welt. Ihr Mann Richard Steinhart wurde am 26. Mai 1873 in Merseburg geboren. Der Ehe entstammten drei Kinder:  Kurt, Werner und Emilie Steinhart. Richard Steinhart war Inhaber des Kaufhauses Steinhart in der Kesselsdorfer Straße 17. Obwohl bereits die Flucht nach Panama organisiert war, blieb das Ehepaar in Deutschland und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Bertha Steinhart wurde am 18. Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau weiterdeportiert und dort ermordet.

Gedenken

Am 24. September 2013 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart (Richard und Bertha Steinhart, deren Sohn Kurt Steinhart, und die Enkel Marion Steinhart und Gert Steinhart) fünf Stolpersteine auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt. Bereits am 11. Juni 2011 wurde zur Erinnerung an die Schwiegertochter Sonja Steinhart ein Stolperstein auf der Bernhardstraße 39 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt.1

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Edith Steinhart

Edith Steinhart wurde am 07. Dezember 1921 geboren, ihre Eltern waren Max und Bertha Steinhart, geb. Brauch.

Am 21. Januar 1942 wurde das Ehepaar Max und Bertha mit Tochter Edith und dem Bruder von Max, Oskar Steinhart sowie dessen Familie ins Ghetto Riga deportiert. Edith wurde am 19. Juli 1944 von Riga nach Stutthof und später nach Riga-Strasdenhof deportiert, wo sie vermutlich 1944 an Typhus verstarb.

Gedenken

Am 11. September 2014 wurden zur Erinnerung an die Familie Steinhart fünf Stolpersteine auf der Laubestraße 24 (Dresden-Strießen) gesetzt.1

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Edith Stein

Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce OCD oder Teresia Benedicta vom Kreuz (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft. Edith Stein wurde 1922 durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. 1933 trat sie in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen ein. Sie gilt als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Stein „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige und Märtyrerin verehrt, Teilen der evangelischen Kirche gilt sie als Glaubenszeugin. Ihr römisch-katholischer und evangelischer Gedenktag ist der 9. August.

Papst Johannes Paul II. sprach Stein am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig.

Leben

Edith Stein wurde als jüngstes von elf Kindern in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. Vier der Geschwister waren bereits vor Ediths Geburt verstorben. Ihr Vater, der Kaufmann Siegfried Stein, starb, als Edith etwa ein Jahr alt war. Die Mutter Auguste Stein, geborene Courant, führte den Holzhandel weiter und ermöglichte allen Kindern eine solide Ausbildung.

Nach neun Schuljahren verließ Edith Stein als begabte Schülerin 1906 vorzeitig das zehnjährige Lyzeum in Breslau und half fast ein Jahr lang in Hamburg ihrer ältesten Schwester Else Gordon (* 1876 in Gleiwitz, Oberschlesien; † 1956 in Bogota, Kolumbien), die zwei Kinder hatte. Zu der religiösen Tradition ihres Elternhauses entwickelte die junge Edith Stein ein kritisches Verhältnis und verstand sich zeitweilig als Atheistin. Zurück in Breslau, finanzierte die Mutter kurze Zeit Privatunterricht, so dass Edith 1908 nach einer Prüfung, ohne die 10. Klasse absolviert zu haben, in die 11. Klasse des Gymnasiums aufgenommen wurde und dort 1911 ein sehr gutes Abitur ablegte.

An der Universität Breslau begann sie anschließend ein Lehramtsstudium und belegte die Fächer Psychologie, Philosophie, Geschichte und Germanistik. Sie wollte schon damals, wie sie rückblickend schrieb, der „Menschheit dienen“. Später studierte sie an der Universität Göttingen und in Freiburg im Breisgau, zuletzt wieder in Breslau. Nach ihrem Staatsexamen und der Doktorarbeit 1916 mit dem Thema Zum Problem der Einfühlung war sie bis 1918 wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters, des Philosophen Edmund Husserl in Freiburg. Obwohl mit Auszeichnung promoviert, wurde sie nicht zur Habilitation zugelassen. An der Universität Göttingen legte sie 1919 erfolglos die Habilitationsschrift Psychische Kausalität vor; in Breslau und Freiburg im Breisgau bewarb sie sich vergebens mit der philosophischen Abhandlung Potenz und Akt. Alle vier Versuche, zur Habilitation zugelassen zu werden, scheiterten daran, dass sie eine Frau war. Edith Stein überarbeitete und beendete die Schrift in der NS-Zeit 1936 unter dem Titel Endliches und ewiges Sein; sie konnte erst nach Kriegsende 1950 veröffentlicht werden. Die Schrift ist ein Grundriss der Ontologie. Edith Stein setzte sich darin mit dem Denken von Thomas von Aquin, Husserl und Heidegger auseinander.

Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Lektüre der Autobiographie der hl. Teresa von Ávila. Am 1. Januar 1922 wurde Edith Stein in Bad Bergzabern durch die Taufe in die römisch-katholische Kirche aufgenommen. Ostern 1923 siedelte sie in die Pfalz über, wo sie durch Vermittlung ihres geistlichen Begleiters, des Domkapitulars Joseph Schwind, eine Stelle als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer übernahm.

Zwischen 1927 und 1933 hatte sie intensiven Kontakt zur Erzabtei Beuron; fünfzehn Aufenthalte sind nachgewiesen. Der Beuroner Erzabt Raphael Walzer hielt sie über Jahre von ihrem Plan ab, in den Karmel einzutreten, und bat sie, weiterhin und verstärkt in der Öffentlichkeit zu wirken. Daher wechselte Edith Stein 1932 zum Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster, einer katholischen Einrichtung, wo sie besonders gerne die Kirche St. Ludgeri besuchte. In Münster beschäftigte sie sich unter anderem mit dem hl. Thomas von Aquin. In dieser Zeit begegnete sie dem Philosophen Peter Wust. Edith Stein hielt Vorträge zur Frauenfrage und zu Problemen der neueren Mädchenbildung.

Sie war Mitglied im Verein katholischer deutscher Lehrerinnen.

Nach der Machtergreifung im Januar 1933 gipfelten die immer häufigeren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen die Juden am 1. April 1933 im Aufruf zum „Judenboykott“ und der dadurch erzeugten Pogromstimmung. Mitte April schrieb Edith Stein einen Brief an den damaligen Papst Pius XI., mit der Bitte, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren:

„… Alles, was geschehen ist, und noch täglich geschieht, geht von einer Regierung aus, die sich ‚christlich‘ nennt. Seit Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende treuer Katholiken in Deutschland – und ich denke, in der ganzen Welt – darauf, daß die Kirche Christi ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun. (…) Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und die Verhältnisse in Deutschland mit offenen Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen noch länger anhält.“

Eine Antwort aus dem Vatikan erhielt Edith Stein zwar nicht, aber der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) schrieb dem Erzabt Walzer, dass der Brief pflichtgemäß dem Papst vorgelegt worden sei. Die Hoffnungen Edith Steins auf eine öffentliche Stellungnahme seitens des Vatikans wurden enttäuscht. Nur wenige Tage zuvor hatten die Verhandlungen über das Reichskonkordat begonnen, das von Hitler zwar später laufend gebrochen wurde, Hitlers Vorgehen gegen die Kirche in Deutschland jedoch auch bis zu einem gewissen Grad wirksam einschränken konnte.

Auf Druck des Naziregimes gab Edith Stein schließlich Ende April 1933 ihre Stelle in Münster auf, um das Institut vor Schaden zu bewahren. Ein dezidiertes Lehrverbot oder ein Kündigungsschreiben erhielt sie nicht.

Am 14. Oktober 1933, zur ersten Vesper des Hochfestes ihrer Namenspatronin Teresa von Ávila, trat Edith Stein mit 42 Jahren als Postulantin in den Karmel Maria vom Frieden in Köln ein und nahm zur Einkleidung ein halbes Jahr später den Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce an. Zwei Jahre später, 1936, ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa Stein (1883–1942) taufen. Rosa Stein lebte später als Gast und Tertiarin bei ihrer Schwester im niederländischen Karmel in Echt und betreute die Pforte.

Die jüdische Herkunft Edith Steins wurde spätestens im April 1938 amtlich bekannt. Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 entschloss sie sich zum Umzug in ein Kloster außerhalb Deutschlands und siedelte schließlich in den Karmel im niederländischen Echt über, wo sie am Silvestertag 1938 aufgenommen wurde. Ihr gelang es, im Juli 1939 ihre Schwester Rosa zu sich zu holen. Mit der deutschen Besetzung der Niederlande im Mai 1940 holte die Bedrohung sie dort wieder ein. Der Aufforderung der Besatzungsbehörden im Dezember 1941, alle nichtniederländischen „Nichtarier“ sollten sich zur „freiwilligen Emigration“ melden, mussten auch Edith Stein und ihre Schwester folgen, da sie seit Oktober 1941 in Maastricht polizeilich gemeldet waren. Die Maßnahme diente den Verfolgern dazu, die im Land lebenden jüdischen Emigranten zu erfassen. Edith Stein beantragte kurz darauf bei den Behörden, die beiden Frauen aus den Emigrantenlisten wieder zu streichen und ihnen den weiteren Aufenthalt im Kloster zu gestatten. Auf diese Weise wollten sie verhindern, von den Deutschen zwangsverschickt zu werden. Parallel bemühten sie sich über private Bekannte um eine Einreise- und Aufenthaltserlaubnis für die Schweiz, um in den Schweizer Karmel Le Pâquier fliehen zu können, was aber trotz Vermittlungsversuchen durch Hilde Vérène Borsinger nicht mehr rechtzeitig gelang.

Anfang Juli 1942 begannen die Massendeportationen von Juden aus den Niederlanden, die nach offizieller Darstellung angeblich in „Arbeitslager“ gebracht wurden. Am 11. Juli protestierten die niederländischen Kirchen in einem gemeinsamen Telegramm an den Reichskommissar für die Niederlande, Arthur Seyß-Inquart, gegen diese Maßnahmen. Seyß-Inquart reagierte mit der überraschenden Zusicherung, vor 1941 getaufte Juden aller christlichen Konfessionen würden von der Deportation ausgenommen, wenn die Kirchen ihren Protest nicht öffentlich machten. Unbeeindruckt von diesem Angebot veröffentlichten die Reformierte Staatskirche (als größte christliche Konfession) und die katholischen Bischöfe der Niederlande ihr Protesttelegramm am Sonntag, dem 26. Juli 1942. Dazu ließ der katholische Erzbischof von Utrecht, Johannes de Jong, am gleichen Sonntag landesweit einen auf den 20. Juli datierten Hirtenbrief verlesen, der das Vorgehen der Deutschen gegen Juden anprangerte. Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden, darunter auch Rosa und Edith Stein, am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet.

Die beiden Schwestern wurden zunächst in das Polizeilager Amersfoort und dann zum Durchgangslager Westerbork gebracht, wo sie am 4. August 1942 eintrafen. Von hier aus wurden sie am 7. August mit der Reichsbahn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort vermutlich am 9. August 1942 in einer Gaskammer ermordet. Ein letztes Lebenszeichen Edith Steins stammt vom Bahnhof Schifferstadt bei Ludwigshafen am Rhein, wo der Transport am 7. August gegen 13 Uhr kurz hielt.

Deutung ihres Schicksals

In ihrem Testament vom 9. Juni 1939 schrieb Edith Stein:

„Schon jetzt nehme ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter Seinen heiligsten Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, daß Er mein Leben und Sterben annehmen möchte zu seiner Ehre und Verherrlichung, für alle Anliegen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Heiligen Kirche, insbesondere für die Erhaltung, Heiligung und Vollendung unseres heiligen Ordens, namentlich des Kölner und Echter Karmels, zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes und damit der Herr von den Seinen aufgenommen werde und sein Reich komme in Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt, schließlich für meine Angehörigen, lebende und tote und alle, die Gott mir gegeben hat: Dass keines von ihnen verloren gehe.“

Auch nach ihrer Konversion fühlte sich Edith Stein als zum jüdischen Volk gehörend. Die Taufe und der Ordenseintritt elf Jahre später rief Spannungen in der Familie hervor, vor allem mit ihrer Mutter, die ihre Konversion zum Katholizismus als Apostasie verstand.

Edith Stein sah es als ihre Bestimmung, in ihrem Herzen die Leiden ihres Volkes anzunehmen, um sie Gott als Sühne anzubieten: „Ich muss immer wieder an die Königin Ester denken, die gerade darum aus ihrem Volk genommen wurde, um für das Volk vor dem König zu stehen. Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige kleine Esther, aber der König, der mich erwählt hat, ist unendlich groß und barmherzig“, schrieb sie im Herbst 1938.

Wie sehr sich Edith Stein ihrer Herkunft verbunden fühlte, könnte eine von ihr überlieferte Äußerung zeigen: „Komm, wir gehen für unser Volk!“ Sie soll dies gesagt haben, als sie und ihre Schwester aus dem Karmel in Echt von der Gestapo abgeholt wurden. Die Aussage ist allerdings nicht sicher verbürgt und kommt weder in der frühesten Biographie über Edith Stein noch in den Akten des Seligsprechungsprozesses vor.

Die Theologin Uta Ranke-Heinemann sieht in der – von ihr grundsätzlich respektierten – Stein ein „verirrtes und verwirrtes Opfer zwei Jahrtausende alter katholischer antijudaistischer Demagogik, wenn sie [Stein] z. B. über die Reichspogromnacht von 1938 sagte: ,Das ist die Erfüllung des Fluches, den mein Volk auf sich herabgerufen hat‘.“ Stein habe sich damit zu einer weiteren „Stimme der christlich-antijüdischen Diffamierung gemacht, die schon in den Evangelien beginnt und die die Christen 2000 Jahre lang an die Verfluchtheit der Juden glauben ließ.“

Edith Stein wurde am 1. Mai 1987 von Papst Johannes Paul II. in Köln seliggesprochen. Die Heiligsprechung fand am 11. Oktober 1998 in Rom statt. 1999 wurde Edith Stein – zusammen mit den hll. Birgitta und Katharina von Siena – zur Patronin Europas erklärt. Ihr Gedenktag am 9. August ist in den Regionalkalendern der europäischen Länder daher ein Fest. Der 9. August ist auch ihr Gedenktag im Evangelischen Namenkalender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Reliquie des Chormantels der Heiligen befindet sich in der Landricuskirche zu Echt, eine Reliquie vom Gewand der hl. Teresia Benedicta vom Kreuz befindet sich im Speyrer Dom, eine weitere im Altartisch der Pfarrkirche Telfs-Schlichtling.

In Wachenheim trägt die römisch-katholische Kirche das Patrozinium der hl. Edith Stein. In Hamburg-Allermöhe gibt es die Edith-Stein-Kirche und einen Edith-Stein-Platz. Der 1978 errichtete und inzwischen aufgelassene Edith-Stein-Karmel in Tübingen war ebenfalls dem Patrozinium Edith Steins unterstellt. Eine Edith Stein gewidmete Kapelle steht in Köln-Bilderstöckchen. In Frankfurt am Main wurde 2016 die Katholische Kirche am Riedberg mit dem Edith-Stein-Patrozinium geweiht. Mehrere Pfarrgemeinden in verschiedenen Teilen Deutschland wählten die Heilige zur Pfarrpatronin, oft im Zuge von Fusionen mehrerer Gemeinde zu einer gemeinsamen Pfarrei. In Wuppertal-Vohwinkel wurde im September 2011 die Lettow-Vorbeck-Straße in Edith-Stein-Straße umbenannt. In ihrer Heimatstadt Breslau gibt es ein ihr gewidmetes Kulturzentrum (Dom Edyty Stein), eine nach ihr benannte Straße (ul. Błogosławionej Edyty Stein) und einen solchen Park (Park Świętej Edyty Stein).

Diverse Straßen, Schulen, Gebäude, Kliniken und öffentliche Einrichtungen in deutschen, österreichischen und polnischen Städten sind nach Edith Stein benannt. In der niederländischen Stadt Hengelo führt die Pädagogische Hochschule den Namen Hogeschool Edith Stein.

Gedenktafeln wurden an dem Haus in der Dürener Straße in Köln, an dessen Stelle der damalige Karmel gestanden hatte, und am Gasthof Kybfelsen in Freiburg-Günterstal, wo sie 1916, 1929 und 1931/32 einkehrte, angebracht. Eine Gedenktafel befindet sich auch an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Göttinger Innenstadt. Im Toni-Schröer-Haus in Lambrecht (Pfalz) wurde eine Edith-Stein-Gedenkstätte eingerichtet. Eine Dauerausstellung über Edith Stein wird im Kloster der Dominikanerinnen zur hl. Maria Magdalena in Speyer gezeigt.

In Wien ist das Edith-Stein-Haus in der Ebendorferstraße 8 der Hauptstandort der Katholischen Hochschulgemeinde und der Hochschulseelsorge der Erzdiözese Wien. Im Sinne von Karl Strobls Modell des „Katholischen Studentenhauses“ beheimatet das Haus auch eine Edith Stein geweihte Kapelle sowie ein Wohnheim für ca. 90 Studentinnen und Studenten. In Neuss ist eine Familienbildungsstätte nach ihr benannt.

In der Taufkapelle des Speyerer Domes, dem unteren Teil der Doppelkapelle, wurde 1990 eine Edith-Stein-Gedenkstätte eingerichtet. Für sie schuf der Bildhauer Klaus Ringwald eine Bronzebüste Edith Steins sowie eine Tafel mit den Stationen ihres Lebens. An einer Innenwand der Katharinen-Kapelle, dem oberen Teil der Doppelkapelle des Speyerer Domes, befindet sich eine Gedenktafel sowie ein Reliquie von ihrem Gewand.

Der Edith-Stein-Preis wird vom Göttinger Edith-Stein-Kreis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen verliehen, die sich grenzüberschreitend sozial engagieren. Er besteht aus einer Medaille mit der Inschrift „Unsere Menschenliebe ist das Maß unserer Gottesliebe“ und ist mit 5.000 € dotiert.

Stolpersteine gibt es in Köln Vor den Siebenburgen 6, Dürener Straße 89 und Werthmannstraße 1, in Freiburg im Breisgau Goethestraße 63, Riedbergstraße 1, Zasiusstraße 24, Dorfstraße 4 und Spitzackerstraße 16 im Stadtteil Günterstal sowie in Breslau an der ul. Nowowiejska 38. Letzterer war, am 12. Oktober 2008 verlegt, der erste Stolperstein in Polen überhaupt. Seit dem 2. Juli 2013 liegt in den Niederlanden in Echt-Susteren ebenfalls je ein Stolperstein für sie und ihre Schwester Rosa. In Freiburg im Breisgau liegen drei Stolpersteine für Edith Stein (Goethestraße, Riedbergstraße und Zasiusstraße).

Zudem erschien am 13. Januar 1983 eine Sonderbriefmarke.

Musikalische Werke, inspiriert durch Edith Stein

  • Adelheid Geck: Ave, crux spes unica, Motette für Chor SATB a cappella. Erschienen im Konsid-Musikverlag 2006. Uraufführung zur Weihe der Edith-Stein-Statue von Paul Nagel an der Westfassade des Petersdoms durch Papst Benedikt XVI. mit dem Figuralchor Köln.

Darstellung in der Kunst

Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Edith Stein durch eine Figur von Paul Nagel im vierten Obergeschoss auf der Nordseite des Turmes geehrt. In der Edith Stein geweihten Kirche in Wachenheim an der Weinstraße befindet sich eine von Leopold Hafner geschaffene Skulptur. Der Bildhauer Bert Gerresheim schuf zwei Darstellungen Edith Steins in Bronze. 1999 entstand das Edith-Stein-Denkmal für den Platz vor dem Priesterseminar des Erzbistums Köln. Im März 2009 wurde Edith Stein in Berlin durch die Ernst-Freiberger-Stiftung mit einer Bronzeplastik des Künstlers Bert Gerresheim geehrt. Die Büste ist Teil der „Straße der Erinnerung“ im Stadtteil Moabit am Spreebogen.

Rechts des südlichen Chorportals am Freiburger Münster schuf Hans-Günther van Look, ein Schüler Georg Meistermanns, ein farbiges Glasfenster (2001), das Edith Stein im Habit der unbeschuhten Karmelitinnen zeigt. Der Künstler betonte die Spannung zwischen Natur und Vision, indem er das Antlitz der Heiligen fotorealistisch darstellte, während vier abstrakte Segmente eines Nimbus die Heilige wie ein Firmament umstrahlen. Das Porträt in Grisaille-Technik gestaltete van Look nach Vorlage eines Schwarz-Weiß-Passfotos aus dem Jahr 1938.

Ebenfalls in einem Fenster hat der Kölner Künstler Clemens Hillebrand Edith Stein in der Kirche „Maria Heimsuchung“ in Wadgassen dargestellt.

Im Vatikan segnete Papst Benedikt XVI. am 11. Oktober 2006 eine Statue der Heiligen, die anschließend in einer der Außennischen der vatikanischen Petersbasilika aufgestellt wurde. Die 5,80 m hohe Skulptur aus weißem Carrara-Marmor, die Edith Stein als Patronin Europas darstellt und ein Kreuz und eine Thorarolle trägt, schuf der Künstler Paul Nagel.

In Landau (Pfalz) wurde im November 2008 im Rahmen der Einweihung des Edith-Stein-Platzes eine Skulptur des Künstlers Peter Brauchle aufgestellt. 2006 beschloss die Bayerische Staatsregierung, Edith Stein in die Gedenkstätte Walhalla in Donaustauf aufzunehmen. In der Walhalla wurde am 25. Juni 2009 eine von dem Traunsteiner Bildhauer Johann Brunner geschaffene Marmorbüste enthüllt.

Im Roman Gruppenbild mit Dame von Heinrich Böll ist die Figur der Nonne Rahel, genannt Haruspika, deutlich an Edith Stein angelehnt.1

 

Edith Kaufmann

Edith Kaufmann, geb. Sachs (* 11. November 1912 Dresden – ? 2007 Kalifornien/ USA)

Edith Kaufmann kam am 11. November 1912 in Dresden als erste Tochter von Max Sachs und Maria Sachs zur Welt.

Sie flüchtete um das Jahr 1935 über Holland nach Frankreich und schließlich nach New York, wo sie zeitlebens lebte. Sie kehrte ebenso wie ihre jüngere Schwester Claire Ehrmann mehrmals nach Deutschland zurück, um sowohl die Mutter in Bielefeld als auch Dresden zu besuchen. Edith Kaufmann starb 2007 in Kalifornien.

Am 26. November 2012 wurden zur Erinnerung an Edith Kaufmann, ihre Mutter Maria Sachs und ihre Schwester Claire Ehrmann drei Stolpersteine auf der Max-Sachs-Straße 2 (Dresden-Briesnitz) gesetzt. (Für Dr. Max Sachs wurde am 11. Juni 2011 ein Stolperstein auf der Max-Sachs-Straße 2 (Dresden-Briesnitz) gesetzt.)1

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