Dr. med. Dora Gerson war eine der wenigen Urologinnen1, die zu der Zeit praktizierten. Zuerst arbeitete sie im Friedrichstädter Stadtkrankenhaus, später als niedergelassene Ärztin in der Johannesstraße 232, bis sie das Schicksal aller jüdischen Ärzt*innen teilte: Ab dem 22.04.1933 durften diese nicht mehr kassenärztlich tätig sein, am 30.09.1938 wurde allen noch Praktizierenden die Approbation entzogen. Gerson war kurzzeitig noch als Krankenbehandlerin für Jüd*innen zugelassen, wählte jedoch 1941 kurz vor den anstehenden Deportationen den Freitod.
Bis 1911 Studium der Medizin in Leipzig und Köln
1912 Promotion und Approbation
1916-1920 (Ober) ärztin in der dermatologisch-urologischen Abteilung im Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt
1920-1933 eigene Praxis als Fachärztin für Haut-, Geschlechts- und Blasenkrankheiten
1936 Hauswirtschaftsleiterin in der Israelitischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlen
1938 Entzug der ärztlichen Approbation
1940 Zulassung als „jüdische Krankenbehandlerin“ für die Schüler*innen der Gartenbauschule
1941 Suizid am 57. Geburtstag
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