Elisabeth Höngen war Opernsängerin (Mezzosopran und Alt). Sie trat schon mit 15 Jahren als Geigerin auf, studierte Germanistik und Musikwissenschaften in Berlin, dann Gesang, und schloss 1932 als Gesangspädagogin ab. Ihr Debüt gab sie 1933 in Wuppertal, von 1940 bis 1943 wirkte sie an der Staatsoper Dresden, z. B. in „Frau ohne Schatten“, „Elektra“ und als Lady Macbeth.
Am 30. Juni 1944 war die Künstlerin bei der letzten Aufführung vor der Zerstörung der Wiener Staatsoper im Bombenkrieg als Waltraute in Richard Wagners Götterdämmerung auf der Bühne. Höngen stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
1946 war sie in einer Neuinszenierung von Tristan und Isolde als Brangäne zu sehen, wiederum an der Wiener Staatsoper.
In einer deutsch gesungenen Schwarz-Weiß-Studioproduktion des ORF von 1959 besetzte Elisabeth Höngen die Rolle der Äbtissin in dem Einakter Suor Angelica aus Il trittico (Das Triptychon) von Giacomo Puccini. 1961 folgte Gian Carlo Menottis The Medium. 1962 gab sie in der ORF-TV-Produktion der Ernst-Krenek-Oper Ausgerechnet und verspielt die Pfandleiherin Geraldine.
Auch als Lied- und Oratoriensängerin war sie bekannt. 1943 ging sie nach Wien, 1957 – 60 lehrte sie als Professorin an der Wiener Musikakademie.
Der Dirigent Karl Böhm bezeichnete sie als die „größte Tragödin der Welt“.1
Ihre Dresdner Wohnung befand sich auf der Südhöhe 43.
Ehrungen
- 1947: Ernennung zur österreichischen Kammersängerin
- 1964: Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien 1
